Reiseziele in Irland
Ist Limerick etwa besser als sein Ruf?
Limerick liegt im Südwesten von Irland und hat fast 60.000 Einwohner. Die Vororte dazugezählt, sind es sogar fast 100.000 (Stand 2016). Recht stattlich also für eine Gegend, die anno 812 nicht mehr als eine kleine Wikingersiedlung gewesen sein soll.
Die Stadt wird vom größten Fluss Irlands, dem Shannon, durchflossen, der wenige Kilometer weiter in den Atlantik mündet. Nah bei Limerick liegt auch der gleichnamige Shannon Airport, einer der wenigen internationalen Flughäfen Irlands. Zum Umland gehören daneben Bunratty Castle, eine normannische Burg, und der daran anschließende Folk Park, in dem traditionelle Bauern- und Stadthäuser nachgebildet wurden – eine Art Freilichtmuseum.
Limericks Stadtbild im Wandel der Zeit
Ärgerlicherweise war die Stadt lange Zeit eher für ihre kriminellen Auswüchse als für ihre kulturelle Schönheit bekannt. Der Grund: Limerick war (und ist womöglich immer noch) ein Drehkreuz des irischen Drogenhandels und -schmuggels. Über Jahre kämpften zwei rivalisierende Clans um die Vorherrschaft am Markt, was längst nicht immer geräuschlos ablief. Vor Gewalt und auch Mord schreckten beide Seiten dabei nicht zurück.
Heute scheint das zum Glück überstanden, die Stadt ist friedlich, einladend und sehr belebt. Die Innenstadt bietet einige historische Highlights und eine lebendige Pub-Kultur. Beachtenswert ist natürlich das am Shannon gelegene King John’s Castle (13. Jahrhundert), das zusammen mit der direkt daran anschließenden Thomond Bridge einen sehenswerten Komplex bildet. Ein paar Meter weiter liegt St. Mary’s Cathedral, ein berühmtes Gotteshaus aus dem 12. Jahrhundert.
Limerick in der Literatur
International bekannt wurde Limerick durch Frank McCourts Bestseller „Die Asche meiner Mutter”*, in dem er über seine Kindheit in der Stadt erzählt. Zwar wird das Werk in Limerick wegen seines wenig wertschätzenden Untertons bis heute kontrovers diskutiert, für ein Museum hat es dann aber doch gereicht. Die Frank McCourt-Ausstellung wurde 2011 in seiner ehemaligen Schule in der Harstonge Street eröffnet.
Offen ist hingegen bis heute, ob der Limerick (Gedicht) seinen Namen von Limerick (Stadt) geerbt hat. Möglich wäre es, vielleicht sogar wünschenswert, ist aber alles nicht bewiesen.
sh
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