Troll-Kultur in Norwegen
Norwegische Website zwingt Trolle zum Lesen
Das norwegische Tech-Nachrichten-Portal NRKbeta möchte sogenannte Trollkommentare unter ihren Artikeln verhindern, indem es den Kommentarwilligen einer Fragerunde unterzieht, bevor er kommentieren darf.
NRKbeta, ein Zweig des öffentlich-rechtlichen Senders NRK, hat das Verfahren Mitte letzten Monats eingeführt, um Leute, die sinnlos oder provokativ kommentieren, kurz Trolle, daran zu hindern, darauflos zu kommentieren. Außerdem erhofft man sich eine grundsätzliche Steigerung des Niveaus der Diskussionen.
Auf der Website heißt es dazu: „Wir haben unsere Kommentarfunktion verändert, weil wir sicherstellen wollen, dass die Kommentatoren den Beitrag tatsächlich gelesen haben, bevor sie loslegen.“
„Das Ziel ist es, dass jeder, der kommentiert, den Artikel auch liest. Wer weiß, worüber er spricht, wird eher beim Thema bleiben.“, heißt es da weiter.
Und es funktioniert so: Bevor man kommentieren darf, muss man drei Multiple-Choice-Fragen beantworten, deren Antworten aus dem Artikel ersichtlich sind.
Die Idee zu diesem Versuch hatte Ståle Grut, ein NRKbeta-Angestellter, buchstäblich unter der Dusche.
Der Artikel, der das neue Verfahren erläutert, hat bis dato 69 Kommentare. Der Grundtenor ist gespalten, viele begrüßen den Vorstoß, andere äußern Zweifel an der Wirksamkeit des kurzen Quizzes. Dritte hätten gerne noch mehr Fragen, die man beantworten müsste. Was für Trolle!