Sehenswürdigkeit im Norden der Stadt
Mezaparks Riga – erste Gartenstadt Europas
Der etwas außerhalb der City gelegene Stadtteil Mezaparks geht auf einen um 1900 entstandenen Gedanken zurück, das Leben der sich rapide vergrößernden Metropolen in Europa (zumindest für Wohlhabende) angenehmer zu gestalten.
In diesem Sinne entstand in einem hügeligen, mit Kiefern bewachsenen Bereich entlang des Kisezers-Sees per Beschluss des Rigaer Stadtrats vom 30. April 1901 die erste Gartenstadt Europas. Ein Familiäres Idyll inmitten prächtiger Natur mit direktem Anschluss an das Zentrum (seit 1910 steuern die Trams Nr. 8 und 11 Mezaparks direkt an).
Schnell etablierte sich das zunächst „Kaiserwald“ genannte Stadtrevier zu einer begehrten Heimat deutsch-baltischer Bildungsbürger, die sich das exklusive Leben im Jugendstil-Eigenheim samt Grundstück leisten konnten. Im Anschluss an den 2. Weltkrieg drohte Mezaparks jedoch der Verfall. Die einstigen Besitzer deutscher Abstammung waren kriegsbedingt längst verschwunden, woraufhin die Sowjet-Obrigkeit die leerstehenden Häuser russischen Arbeitern als Gemeinschaftswohnungen zur Verfügung stellte oder schlicht und ergreifend vergammeln ließ.
Heute wieder schwer angesagt
Heute gehört Mezaparks dagegen wieder zu den begehrtesten Wohnlagen Rigas. Viele Jugendstil-Villen erstrahlen nahezu in altem Glanz (v. a. entlang der Hamburgas iela). Aber auch Ausflügler nutzen die schöne Natur, den angrenzenden See und den Zoo als Ziel für Spaziergänge und Tagestouren.
Apropos Zoo: Auch der 1912 eröffnete Tierpark hat bereits einiges erlebt und erfreut sich nach dem drohenden Bankrott zu Beginn der 90er Jahre nun wieder steigender Besucherzahlen.
Ungefähr 300.000 Gäste sollen es pro Jahr in etwa sein. Das rund 25 Hektar große Gelände umfasst neben Freigehegen für Bären, Löwen und Tiger ein Tropen-, ein Elefanten- sowie ein Giraffenhaus.
Weiterführende Info zum Zoo:
www.rigazoo.lv/en (Zoo in Riga, auf Englisch)
sh