5. Jahrestag seit der Euro-Einführung
Einstellung zum Euro in Litauen hat sich geändert
Die öffentliche Meinung über den Euro ändert sich in Litauen. Die vor fünf Jahren eingeführte europäische Währung hat zum Teil zu Preiserhöhungen im Land beigetragen. Aber der Nutzen der gemeinsamen Währung habe die Kosten erheblich überschritten, da der Euro die wirtschaftliche Entwicklung und das Einkommenswachstum beschleunigt und die Kreditaufnahme und den Finanzverkehr verbilligt habe, so die litauische Zentralbank.
Laut Vitas Vasiliauskas, dem Vorsitzenden der Bank von Litauen, habe der Euro jedes Jahr durchschnittlich 0,5 Prozentpunkte zum Wirtschaftswachstum in Litauen beigetragen.
„Beim Bruttoinlandsprodukt sprechen wir von jährlichen positiven Auswirkungen. […] Dieser Effekt war in den ersten Jahren nach der Einführung des Euro noch deutlicher“, sagte Vasiliauskas am Montag auf einer Pressekonferenz, wie das Nachrichtenportal The Baltic Times berichtet.
Nach Angaben der Zentralbank ist das Rating Litauens nach der Einführung des Euro gestiegen, was es dem Land ermöglichte, günstigere Kredite aufzunehmen. Allein durch billigere Kredite konnte das Land in den letzten fünf Jahren 334 Millionen Euro einsparen.
Nach vorsichtigen Schätzungen habe der Euro das Exportniveau des Landes jedes Jahr um mindestens 200 bis 350 Millionen Euro erhöht, so die Zentralbank.
„Nach der anfänglichen großen Euphorie bei der Einführung des Euro, als seine Popularität 50 Prozent überstieg, wich die Begeisterung einer Enttäuschung. Wir glauben, dass der Hauptgrund dafür die Preiserhöhungen waren, zu denen der Euro beigetragen hat“, sagte Vasiliauskas.
Doch nun sei die Umstellung auf den Euro in der Öffentlichkeit „abgeschlossen“, so der Zentralbanker unter Berufung auf Umfragen.
Das größte Problem, das die Litauer nun am Euro plage, sei laut Umfragen die Unhandlichkeit von 1- und 2-Cent-Münzen, sagte der Vorstandsvorsitzende der Bank von Litauen.
Der Euro wurde in Litauen am 1. Januar 2015 eingeführt.
ap