Zu Gast auf einer (fast) lettischen Insel
Ruhnu – Insel mit gewissem Streitpotenzial
Die kleine Insel Ruhnu (dt. Runen) beweist stellvertretend, dass es um das freundschaftliche Miteinander der baltischen Staaten nicht immer zum Besten bestellt war. So stritten sich Estland und Lettland lange um den Besitz der rund 11,5 Quadratkilometer umfassenden Insel, die wunderschön in der Bucht vor Riga gelegen ist.

Über Generationen hinweg bestimmten sie die lokale Lebenskultur, sodass sich auf der Insel ein schwedischer Dialekt – das Runsk – etablierte.
Mit dem Ende des Zarenreiches mussten sich die Bewohner einem Erlass des schwedischen Königs zufolge dafür entscheiden, zukünftig Estland oder Lettland angehören zu wollen. In einer Bürgerwahl entschied man sich für Estland, welches seither das Vorrecht an der Insel wahrt.
Lettland hat es nicht so mit Inseln
Wohl auch deshalb leben heute – subventioniert durch den Staat – rund 60 Esten auf Ruhnu. Doch was macht die Insel aus lettischer Sicht so interessant?
Hierfür gibt es zwei Gründe: Zum einen besitzt Lettland rund 500 Kilometer Seeküste, aber keine einzige Insel (Estland dagegen rund 1.500). Zum anderen liegt Ruhnu geographisch deutlich näher an Lettland als an Estland.
Der Wunsch, Ruhnu zu beanspruchen, mag damit verständlich erscheinen, ist jedoch politisch nicht umsetzbar.
Kurzer Streifzug über die Insel

Das Umland wird weitestgehend von dicht bewachsenen Waldgebieten geprägt, deren Baumbestand durch das Vorkommen seltener Arten unter Naturschutz steht.
Wie Adern durchziehen zahlreiche Wanderwege das wunderschöne Terrain. Frischer Seewind sorgt stets für angenehmen Luftaustausch, vernehmbar durch das Rauschen der Baumwipfel. Der Eindruck ist idyllisch. Vieles am Wegesrand wirkt unberührt.
Es passt gut ins Bild, dass längere Wanderungen ohne menschlichen Kontakt auf Ruhnu nicht selten sind. Näher als auf dieser dünn besiedelten Insel kann man der Natur kaum sein.
Badespaß am Lido-Beach

Aber natürlich erwarten den Besucher auch hier keine Bilder, die mit der angespannten Platzsituation mancher Mittelmeer-„Traumstrände“ vergleichbar wären.
Auch an heißen Sommertagen herrschen stets genügend Freiraum und angenehm unaufdringlicher Badespaß. Es ist ein Segen, lästige Platzkämpfe sind auf Estlands Stränden generell nicht zu erwarten.
Weitere Informationen zur Insel Ruhnu:

Webseite: www.aiboland.ee (Kontaktdaten und Adresse)
Entspannte Inseltour: Bei deisem Anbieter können Sie eine motorisierte Tour über die Insel Ruhnu buchen. Die Fahrt dauert mit Zwischenstopps etwa 2 Stunden und endet in der Regel am sprichwörtlichen Höhepunkt der Insel: dem Leuchtturm. Hier ist dann auch der Um einen besseren Überblick über die Natur der Insel zu erhalten, durchquert sie ein flaches und flaches Westufer, das sich deutlich von dem mit Nadelwäldern bewachsenen hügeligen Ostufer der Insel unterscheidet. Sie können den alten Pestfriedhof und den seltenen Pflugbaum sehen.
-Die Tour endet am berühmten Leuchtturm von Ruhnu, etwa 1 km vom Limo-Strand mit seinen singenden Sanden und Dünen entfernt.
Die Fahrt dauert ca. 2 Stunden mit Zwischenstopps.
Das Auto bietet Platz für bis zu 20 Personen.
Ein Leuchtturmticket (3 € für Erwachsene, 2 € für Kinder und ältere Menschen) wird zum Preis hinzugerechnet.
Route und Preis sind verhandelbar.
Preis 10 € Erwachsener / 7 € Rentner / 5 € Student
(unter 7 Jahren frei)
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