Meer und Strand: Lettlands Sommerhauptstadt
Ostseebad Liepaja – die mit dem sonnigen Gemüt
Fotos: Nordisch.info
Kurz-Zusammenfassung:
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Liepaja ist Lettlands Badestadt Nummer 1 – wunderbar gelegen an der Ostsee im sonnigen Südwesten des Landes.
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Die Stadt hat rund 75.000 Einwohner und bringt alles mit, was es für einen entspannten Aufenthalt braucht: Strand ohne Ende, gute Restaurants, sehenswerte Bauten.
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Musik ist in Liepaja von ganz zentraler Bedeutung. Viele lettische Künstler kommen hierher – der kulturelle Kalender ist (in Normalzeiten) prall gefüllt.
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Erholung zwischen Strand und City bietet ein wunderbar großzügig angelegter Park, der vielfältige Freizeitmöglichkeiten mitbringt: der Strandpark.
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Liepajas Blütezeit begann mit dem Hafen, denn er war stets eisfrei – und im 18. Jahrhundert einer der wichtigsten Umschlagplätze des Russischen Kaiserreichs.
Willkommen in Liepaja – an Lettlands Ostseeküste
Die Badestadt Liepaja liegt im Südwesten Lettlands, rund 50 Kilometer von der litauischen Grenze entfernt. Sie zählt aktuell knapp 75.000 Einwohner, womit sie – zumindest nach baltischen Maßstäben – großstädtisch ist.
In Liepaja gibt es einen wirklich schönen Ostsee-Strand, dazu ein reges kulturelles Leben und jede Menge sicht- und spürbare Historie. Nicht zu Unrecht rühmt man sich, gleich nach Riga die wichtigste Stadt in Lettland zu sein.
Obwohl sich Einheimische und Gäste an warmen Sommertagen vorwiegend an den großflächigen Strand- und Badebereichen Liepajas tummeln, ließe es sich auch im Stadtkern ganz gut aushalten.
Das Zentrum ist nicht sonderlich rausgeputzt und lässt hier und da noch architektonische Spuren der Sowjetära erkennen. Aber es offenbart eben auch eine Reihe von Sehenswürdigkeiten, die teils mittelalterlich, teils neuzeitlich geprägt sind.
Die im schönen Strandpark gelegenen Holzvillen aus dem späten 19. Jahrhundert, der Markt und die zwischen 1742 und 1758 an der Liela iela erbaute Dreifaltigkeits-Kirche seien beispielhaft zu nennen (s. u.). Hinzu kommen Boutiquen, Cafés und ein paar wirklich gute Restaurants.
Historie: Erst Fischfang und Hafen, dann Kunst und Kultur
Der Lage am Meer entsprechend, war im Laufe der Jahrhunderte der Fischfang Liepajas Garant für Wachstum und Entwicklung, auch wenn sich dies erst zu Beginn des 17. Jahrhunderts (exakt 1625) in der Erlangung des Stadtrechts schriftlich manifestiert hat.
Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde der Hafen auf zaristisches Geheiß erweitert, sodass sich Liepaja in der Folgezeit zu einem der wichtigsten (weil eisfreien) Umschlagplätze des russischen Reiches entwickeln konnte.
Später wurde nördlich des Zentrums der Kriegshafen Karosta samt wuchtiger Befestigungsanlagen errichtet. Ein weiteres Indiz für die ehemals hohe strategische Bedeutung von Stadt und Region.
In kultureller Hinsicht hat sich Liepaja einen Namen als lettische Hauptstadt der Rockmusik gemacht, die Musiker und andere Künstler gleichermaßen zu inspirieren scheint. Etliche Lieder, Texte und Bilder sind der sonnigen Atmosphäre des Ostseebades nachempfunden.
Das örtliche Sinfonieorchester, das Theater und die auch überregional angesagten Musik- bzw. Kunst-Festivals der Stadt tragen wesentlich zum Erhalt der kulturellen Ausnahmestellung Liepajas bei.
Passend dazu hat sich die Stadt 2015 an der zentral gelegenen Jūras iela eine neue Konzerthalle vom Allerfeinsten gegönnt. Das Programm und weitere Infos gibt es hier: www.lielaisdzintars.lv (auf Englisch).
Sehenswürdigkeiten in Liepaja im Überblick
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Der Rosenplatz: Der sogenannte Rosenplatz wurde zwischen 1911 und 1913 als öffentlicher Garten angelegt. Es ist einer der beliebtesten Treffpunkte der Stadt, flankiert durch eine Reihe bemerkenswerter Bauten. Auf dem Platz selbst wurden im Zuge einer Rekonstruktion (2001) Hinweisschilder zu den Partnerstädten Liepajas in die üppigen Rosenbeete integriert.
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Peters Häuschen: Bei Peters Häuschen handelt es sich um eines der ältesten Wohnhäuser Liepajas, erbaut im 17. Jahrhundert. Es liegt an der Ecke Kungu iela/Barinu iela. Der Name? Klar, Peter der Große soll hier 1697 einmal übernachtet haben. Das wird man dann als Haus nicht mehr los. Insgesamt hübsche Holzarchitektur, aber nichts wirklich Aufregendes.
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Die St. Anna-Kirche: Die zu Beginn des 16. Jahrhunderts erstmals erwähnte St. Anna-Kirche ist das älteste Gotteshaus der Stadt. Von monumentaler Größe ist der Holzaltar aus dem Jahr 1697. Er ist fast 10 Meter hoch und rund 6 Metern breit.
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Die Heilige Dreifaltigkeitskirche: Die Hl. Dreifaltigkeitskirche wurde zwischen 1742 und 1758 erbaut. Sehens- und hörenswert ist vor allem die Orgel, bis 1912 die größte der Welt. Sie besteht aus 131 Registern, 4 Manualen und über 7000 Pfeifen.
Touristische Führungen mit Klangprobe durch den städtischen Organisten und Konzerte bringen das musikalische Wunderwerk samt Auditorium regelmäßig in Wallung.
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Der Strandpark: Der Strandpark zu Liepaja ist die älteste bepflanzte Grünanlage der baltischen Staaten. Auf rund 50 Hektar Gesamtgröße finden sich etwa 150 verschiedene Baumarten, die zudem wunderbar Schatten spenden, wenn ein paar Meter weiter am Strand die Sonne brennt.
Der Strandpark ist ein überaus beliebter Ort für Erholung und Spaziergänge. Auch gibt es eine Konzertbühne, Sportplätze, Biergärten, Minigolf oder einen super Kinderspielplatz. Hier bleibt kein Wunsch offen, wenn man den Tag im Freien verbringen und eben nicht nur baden will.
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Kurmajas Prospekts: Auf dieser Straße lässt sich das „gute“ Leben der höheren Schicht zu Beginn des 20 Jahrhunderts anhand einiger herrschaftlicher Gebäude recht gut nachvollziehen.
Hier findet sich auch das städtische Museum (Hausnummer 16) mit einer Reihe historischer Gegenstände und Artefakte aus der Stadt und der Region. Ansonsten einfach mal langschlendern, die vielen Bäume entlang der Allee bieten zudem angenehmen Schatten, wenn es im Hochsommer mal zu warm ist.
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Die St. Joseph-Kathedrale: Das Gotteshaus in Rathausnähe ist die größte katholische Kirche in Liepaja und zugleich Sitz des Bischofs von Kurzeme. Ihr Ursprung liegt im 18. Jahrhundert, doch erst durch mehrere Umbauten und Erweiterungen erhielt sie ihre heutige Größe.
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Der Petermarkt: Hierbei handelt es sich um den größten Markt in Liepaja, gegründet um 1910. Zu kaufen gibt es allerlei Schmackhaftes aus der Region. Dazu zählen Früchte, Pilze, Waldbeeren, Gemüse, Eier, frische Milch aus unmittelbarer Umgebung und Fisch.
Ach was, in der riesigen Markthalle gibt es einfach alles – und zwar meterweise. Ein echtes Paradies für Schlemmer. In lettischer Sprache heißt der Petermarkt übrigens Pētertirgus.
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Karosta: Alter, ausgedienter Militärhafen aus zaristischen Tagen. Insgesamt eher etwas für Nostalgiker mit Vorstellungskraft. Hinzu kommt ein altes Militärgefängnis, in das heute ein Museum integriert ist.
Schön ist, dass sich in diesem früher sicherlich streng bewachten Stadtteil im Norden Liepajas inzwischen Angebote mit Freizeitwert etabliert haben. So gibt es auf einem See nahe der Lībiešu iela (nördlich des Hafenbeckens) inzwischen einen Wakepark für Wassersportler und einen Klettergarten mit spannenden Herausforderungen für alle Altersklassen.
Weiterführende Infos zu Liepaja
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Die offizielle Seite zur Stadt hat eine Menge gute Tipps auf Lager. Beispielsweise wird unter „Essen & Trinken“ eine ziemlich große Anzahl von Restaurants in der Stadt genannt und verlinkt. Ein prima Service, um sich im Dickicht der kulinarischen Vielfalt von Liepaja zurechtzufinden. Darüber hinaus finden sich Infos zu zahlreichen Freizeitmöglichkeiten in und um die Stadt („Routen“ im Bereich „Sehen & Tun“).
Webseite: www.liepaja.lv (auf Deutsch)
Unser QUIZ zum Thema LETTLAND
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