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Ein schöner und ruhiger Ort zum Urlauben

Juodkrante: entspannter Ort am Kurischen Haff

Die etwa 700 Einwohner zählende Gemeinde Juodkrante (Juodkrantė) ist nach Nida die zweitgrößte Ansiedlung auf der Kurischen Nehrung. Der vor allem in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg sehr begehrte Kurort liegt ungefähr 20 Kilometer südlich der litauischen Hafenstadt Klaipeda und ist beileibe nicht nur Badeurlaubern ein Begriff…

juodkraten kurische nehrung landkarte

Kurz-Zusammenfassung:

  • Juodkrante ist mit rund 700 Einwohnern nach Nida (1500 Einwohner) die zweitgrößte Ortschaft auf der Kurischen Nehrung.

  • Es gibt zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten in allen Preisklassen und ein paar gute Restaurants mit deftiger litauischer Küche.

  • Der Ort ist tiefenentspannt, was sicherlich auch an der wunderbaren Lage direkt am Kurischen Haff liegt.

  • Juodkrante, das ehemalige Schwarzort, wurde einst überregional bekannt als Kurort und vor allem Fundgrube für Bernstein.

  • Zu empfehlen für den Aufenthalt sind unter anderem der schöne Sandstrand auf der Ostsee-Seite der Nehrung und der Hexenhügel – ein magischer Skulpturenpark im Wald.

Juodkrante – ganz schön alt und sehenswert

Juodkrante wurde 1429 erstmals in Dokumenten des Deutschen Ritterordens erwähnt, was die direkt am Haff gelegene Ortschaft zu einer der ältesten Ansiedlungen der Region Neringa bzw. der Kurischen Nehrung macht.

Sehenswert sind zunächst innerorts die langgezogene Uferpromenda und ein Villenviertel, dessen älteste Gebäude aus der Zeit des großen Bernsteinbooms Mitte des 19. Jahrhunderts stammen. Damals hatten spektakuläre Funde des „Ostseegoldes“ dem Städtchen eine ungeahnte wirtschaftliche Bedeutung verschafft.

juodkrante seeblick
Das Kurische Haff immer vor der Tür: schöner Garten mit Seeblick in Juodkrante. (Foto: A. Knappe, Nordisch.info)

Passend dazu lassen sich wenige hundert Meter nördlich die Reste des alten Bernsteinhafens erkunden (erbaut ab 1862), über den jahrzehntelang der Abbau von rund 2.500 Tonnen des wertvollen Harzes abgewickelt wurde.

Die in Palanga und Nida ansässigen Bernsteinmuseen informieren ausführlich über die wertvollen Funde vor der Küste von Juodkrante, das früher Schwarzort genannt wurde. Das sich Nida ebenfalls auf der Kurischen Nehrung befindet, sei ein Ausflug zu der etwa 30 Kilometer südlich gelegenen Stadt ohnehin empfohlen. Ein prima Radweg macht es auch sportlich möglich.

juodkrante wohnhaus
Hat Charme: altes Wohnhaus in Juodkrante. (Foto: A. Knappe, Nordisch.info)

Parallel zur Goldgräberstimmung kamen Mitte des 19. Jahrhunderts die ersten Kurgäste nach Juodkrante, um das angenehme Klima des Kurischen Haffs zu genießen. Der auf der Ostsee-Seite der Nehrung gelegene Strand ist ebenfalls einen Besuch wert, obwohl / zumal er im Vergleich zu Nida (sozusagen der Hauptstadt der Kurischen Nehrung) deutlich weniger touristisches Renommee besitzt. Hier ist es ruhig und beschaulich. Auch im Hochsommer.

Durch den Wald zurück in Juodkrante, kann man es sich in einem der Restaurants gut gehen lassen, die sich quer über den Ort verteilen. Es überwiegt deftige litauische Küche, die übrigens sehr schmackhaft ist, aber auch Kaffee, Kuchen und Eis gibt es reichlich.

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An der Haff-Promenade von Juodkrante: reichlich Platz für Radfahrer und Fußgänger. (Foto: A. Knappe / Nordisch.info)

Zahlreich sind zudem die Übernachtungsmöglichkeiten, vor allem Hotels und Appartements, von denen einige wirklich eine Menge Charme haben. Beispielsweise das Hotel Vila Flora mit wunderbarem Blick übers Haff.

Insgesamt bietet sich Juodkrante für beides an: Als mehrtägiger und sozusagen vollwertiger Aufenthalt für Badegäste und Wanderer oder Radtouristen, die von hier aus prima die gesamte Nehrung erkunden können.

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Der Strand von Juodkrante auf der Ostsee-Seite der Nehrung – etwa anderthalb Kilometer von der Ortschaft entfernt. (Foto: A. Knappe / Nordisch.info)

Oder eben als Durchgangs-/Übernachtungsstation einer Rundreise durch Litauen und die baltischen Staaten. Einfach ein schöner Ort für Besucher, die Ruhe und Natur mögen.

Der Hexenhügel oberhalb von Juodkrante

Freunden mystischer Orte sei abschließend der sogenannte „Hexenberg“ empfohlen, ein nahe gelegener Kiefernhain samt uralter Kultstätte. Ein von Dutzenden Holzskulpturen gesäumter Märchenweg lädt hier zu einem schaurig-schönen Spaziergang ein.

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Der Hexenhügel etwas oberhalb von Juodkrante: Aug‘ in Aug‘ mit gruseligen Dämonen und Sagengestalten. (Foto: A. Knappe / Nordisch.info)

Jahrhundertelang wurde auf der Anhöhe über Juodkrante das Johannesfest gefeiert. Heute befindet sich hier eine einzigartige Freilicht-Ausstellung, die von litauischen Künstlern gefertigt wurden. Thema des „Hexenbergs“ ist – der Name sagt es – die mythische Welt Neringas, in der Hexen und Dämonen (wie andernorts) ihren festen Platz hatten bzw. haben.

Um den durchaus düsteren Charakter mancher Darstellungen aufzuhellen, wurden in einem zweiten Entwicklungsschritt des Hexenberges verspielte Elemente wie Schaukeln und Kletterfiguren hinzugefügt. Insofern ist der Ort Schauerkulisse und Spielplatz in einem. Vor allem für Familien, deren Kinder schon ein wenig älter sind. Sonst drohen in der Tat Albträume…

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Aber es gibt auch friedliche Gestalten, ganz so gruselig ist es dann doch nicht. (Foto: A. Knappe / Nordisch.info)

Weiterführende Informationen zu Juodkrante

  • Der Hexenhügel befindet sich am südlichen Ortsausgang von Juodkrante – ein Stück weit den Wald rein. Rund anderthalb bis zwei Stunden Zeit sollte man sich für die Wanderung auf dem Rundweg geben, um alle Skulpturen genießen zu können. Einige davon laden zudem zu Interaktion ein. Zum Schaukeln und Klettern beispielsweise. Der Eingang ist durch eine Skulptur mit den geschnitzten Lettern „Raganu Kalnas“ gekennzeichnet, was übersetzt nichts anderes als „Hexenberg“ heißt.

    Webseite: www.visitlithuania.net (auf Englisch)

  • „Chair for two“, der Stuhl für zwei, ist eine ziemlich geniale Sitzgelegenheit auf einer Anhöhe im Norden von Juodkrante. Genial deshalb, weil man von hier aus einen klasse Blick über das Haff genießen und in luftiger Höhe von etwa zwei Metern die Beine baumeln lassen kann.

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