Meterhohe Backsteinmauern und wuchtige Wehrtürme
Wasserburg Trakai – beeindruckendes Reiseziel
Das Städtchen Trakai, im Südosten Litauens gelegen, ist wegen des pittoresken Anblicks seiner Burg weltbekannt. Wie gemalt liegt die Burg zu Trakai im Wasser. Der auf einer Insel im Galve-See erbaute mittelalterliche Wehrkomplex ist eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten des Landes.
Meterhohe Backsteinmauern und wuchtige Wehrtürme sind charakteristisch für die um 1380 erbaute Anlage. – Wahrlich ein beeindruckendes Reiseziel.
Überhaupt ist es das Zusammenspiel von Wasser und architektonischer Gravität, das die große Anziehungskraft Trakais ausmacht.
Zwar klingen die weit verbreiteten Vergleiche mit der legendären italienischen Lagunenstadt Venedig zwangsläufig überzogen, dennoch sind Parallelen nicht völlig von der Hand zu weisen.
Auch Trakai ist auf Wasser gebaut, – auf Seenwasser, um genau zu sein. Die etwa 7000 Einwohner zählende Stadt wird von drei Seen eingefasst, was sie – unabhängig von ihrer Architektur – auch landschaftlich äußerst malerisch erscheinen lässt.
Trakai ist Zentrum und Namensgeber eines rund 800 Quadratkilomter großen Nationalparks, der wenige Kilomter westlich der litauischen Hauptstadt Vilnius beginnt.
In Trakai selbst wird die litauische Historie für Jedermann greifbar. Im Jahr 1316 zieht es Großfürst Gediminas samt Gefolge hierhin, womit für die hügelige und extrem wasserreiche Region (der Nationalpark verfügt über mehr als 30 Seen) eine jahrzehntelange Periode des Aufschwungs eingeleitet wird.
Es kommt zum Bau mehrerer Burganlagen, aus denen die eingangs angesprochene heute deutlich herausragt.
Zwar war auch sie im Verlauf des 17. Jahrhunderts (im Zuge des Kriegs gegen Russland) zu weiten Teilen zerstört worden. Doch glücklicherweise fanden sich nach dem 2. Weltkrieg genügend Gelder für einen vollständigen Neubau.
Die einstmals im Schutze der Burganlage entstandene Stadt profitiert heute natürlich in hohem Maße von den zahlreichen Besuchern der Region, die aus touristischer Perspektive weit mehr als ihre Historie zu bieten hat.
Wanderer, Wassersportler oder Camping-Freunde werden sich rund um Trakai ebenfalls bestens aufgehoben fühlen. Für kulturell Interessierte ist das jährlich im Juni/Juli stattfindende „Mittelalterliche Festival“ empfehlenswert.
Daneben finden zur Sommerzeit – ebenfalls vor der historischen Kulisse der Wasserburg – eine Reihe hochklassiger Opern- und Ballettaufführungen statt.
Ein weiteres Highlight stellen die auf dem Galve-See in regelmäßigen Abständen ausgetragenen Segel- und Ruderwettkämpfe dar.
Weiterführende Informationen zur Wasserburg Trakai:
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Museum Trakai: Die Burg und das Museum sind ganzjährig geöffnet. Tickets kosten für Erwachsene etwa 8 Euro, geführte Touren in deutscher Sprache sind für 18 Euro pro Person zu haben. Studenten und Senioren zahlen etwas weniger.
Bereits seit 1962 öffnet Trakai sein Pforten als Museum für eine geschichtliche Dauerausstellung. Dabei geht es um die lange und bedeutsame Historie der Stadt und ihrer Burg. Im Laufe der Zeit wurden immer neue Räumlichkeiten zugänglich gemacht. Es gibt Sammlungen, die historische Möbel zeigen, dazu Briefmarken und Uhren sowie Porzellan oder Jagdtrophäen.
Hinzu kommen wechselnde Veranstaltungen mit in erster Linie mittelalterlichem Hintergrund. Es gibt vornehmlich in den Sommermonaten Wochenenden mit Ritterspielen oder Handwerksmärkten, bei denen alte Herstellungsverfahren präsentiert und Produkte wie Kleidung oder Schmuck angeboten werden. Sehr interessant.
Webseite: www.trakaimuziejus.lt (auf Englisch)
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