Kein Pardon bei Alkoholdelikten
Verkehrsregeln für Autofahrer in Litauen
Wer in Litauen mit dem Pkw unterwegs ist, benötigt einfach nur seinen im Herkunftsland erworbenen Führerschein. Da die Entfernung von Mitteleuropa doch recht weit ist, reisen nur wenige Touristen mit dem eigenen Auto an – jedenfalls im Überland-Modus.
Anders sieht es natürlich mit der Fähre aus (Kiel nach Klaipeda). Die folgenden Regelungen gelten natürlich auch für Fahrten im Mietwagen. Übrigens sind in Litauen ein Feuerlöscher an Bord und eine Warnweste Pflicht. Unbedingt checken, bevor es auf große Fahrt geht.
Höchstgeschwindigkeiten: Innerorts sind in Litauen 50 Stundenkilometer erlaubt, außerorts sind es dagegen 90 Kilometer pro Stunde – jedenfalls dann, wenn es sich um eine asphaltierte Straße handelt. Auf Autobahnen gilt in der Winterzeit Tempo 110 (von Anfang November bis Ende März). In der Sommerzeit kann man sich dagegen mit bis zu 130 Stundenkilometern fortbewegen.
Jungpiloten: Fahranfängern ist auf litauischen Straßen dagegen lediglich eine Höchstgeschwindigkeit von 90 Stundenkilometern gestattet (auf Schnellstraßen bzw. Autobahnen). Auf Landstraßen gilt hingegen Tempo 70. Info am Rande: Litauische Fahranfänger erkennt man in der Regel am verpflichtenden Ahornblatt-Sticker, der gut sichtbar am Wagen befestigt ist.
Alkohol am Steuer: In Litauen liegt die Grenze der Fahrtüchtigkeit bei 0,4-Promille. Wer drüber liegt und erwischt wird, hat keinen Spaß. Das gleich mal als Warnung, denn in Litauen geht es bei Fahrten unter Alkoholeinfluss ordentlich zur Sache. Das Strafrecht sieht hier hohe Bußgelder und im Extremfall Haftstrafen vor – oder aber den Entzug des Führerscheins.
Null Toleranz bei bestimmten Gruppen: Damit beim Thema Alkohol keine Missverständnisse entstehen, gibt es auch Gruppen, für die die 0,0-Promille-Grenze gilt. Das sind die Fahrer von Bussen, Lastkraftwagen (über 3,5 Tonnen), Taxis, Mopeds, Motorrädern oder beispielsweise von Fahrzeugen mit über neun Sitzplätzen. Selbiges gilt für Radfahrer und verständlicherweise für Fahranfänger.
Vignette/Maut: Wer das litauische Fernstraßennetz kommerziell, also geschäftlich nutzt, ist zum Erwerb einer Vignette verpflichtet. Eine Maut muss zudem bezahlen, wer – egal ob privat oder kommerziell – mit einem Fahrzeug im Nationalpark Kurische Nehrung unterwegs ist. Hierbei handelt es sich um eine Umweltschutzabgabe.
Strafmaß-Beispiele: Wie wenig Spaß es in Litauen macht, gegen geltende Verkehrsregeln zu verstoßen, verdeutlichen ein paar interessante Zahlen. Demnach muss man knapp 90 Euro zahlen, wenn man mit dem Handy am Ohr erwischt wird. Das geht noch. Alkoholverstöße gehen hingegen los ab 290 Euro, und bei Raserei können schnell mal 500 Euro anfallen.
Abschließend noch der Hinweis, dass man in Litauen auch tagsüber mit eingeschaltetem Abblendlicht fahren muss. Von Anfang November bis Anfang April besteht zudem für alle Fahrzeuge auf litauischen Straßen die Pflicht zur Winterbereifung.
sh