Arbeitsmarktdaten im Mai
Islands Arbeitslosenquote verdreifacht
Schön war es auf dem Arbeitsmarkt vor Corona, nicht nur in Island, aber da besonders. Im 4. Quartal 2019 lag die Arbeitslosenquote auf dem Eiland noch bei bei 3,3 Prozent. Kaum fünf Monate später hat sie sich verdreifacht.
Im Mai 2020 liegt die islädnische Arbeitslosenquote bei 9,9 Prozent. Das berichtet heute das Statistische Amt Islands.
Vergleicht man die Erhebung vom Mai 2020 mit denen der letzten zwei Jahre, so zeigt sich ein Anstieg der Arbeitslosenquote um 3,9 Prozentpunkte ab Mai 2019 und um 6,9 Prozentpunkte seit Mai 2018. Die Beschäftigungsquote ist um 4,2 Prozentpunkte niedriger als im Mai 2019 und um 7,4 Prozentpunkte niedriger als im Mai 2018.
Ähnliche Arbeitslosenraten wurden seit 2009-2011 nicht mehr verzeichnet
Ein Anstieg der Arbeitslosenquote im isländischen Frühjahr ist üblich, insbesondere im Mai. Nach Abschluss ihrer Schulen suchen viel junge Menschen eine Arbeit.
Im Mai 2020 lag die Jugendarbeitslosigkeit bei 23,3 Prozent. Auch die Auswirkungen von Corona sind im Mai 2020 offensichtlich.
Ähnliche Arbeitslosenquoten gab es seit 2009-2011 nicht mehr, als diese nach der Finanzkrise im Jahr 2008 anstieg. Im März, als die Auswirkungen der Epidemie erstmals in Island erstmals spürbar wurden, lag die Arbeitslosenquote bei bei 3,3%, und die Arbeitslosenquote ist seither um 6,6 Prozentpunkte gestiegen.
Torurismusbranche besonders hart getroffen
Es sind vor allem die Jobs in der Tourismusbranche weggefallen. Der Tourismus hat vor der Krise das produzierende Gewerbe und die Fischerei von Platz zwei in der BIP-Rangliste verdrängt, ein Novum in der Wirtschaftsgeschichte Islands.
Isländische Wirtschaftsweise nannten die Krise vor einiger Zeit „die größte seit dem Zweiten Weltkrieg“.
Nach den Zahlen des Statistischen Amtes Islands, verzeichnete der Flughafen in Keflavík im Monat März lediglich 96 Tausend Passagiere, ein Rückgang um 55% im Vergleich zum Vergleichsmonat des Vorjahres. Entsprechend rückläufig verhalten sich die Umsätze entlang der Verwertungskette der Reisebranche: Nicht nur Reiseveranstalter und Hotelliers sind Leidtragende der Entwicklung, sondern auch Autoverleiher, Restaurants, Einzelhandel und Eventveranstalter.
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ap