100 Stunden mehr Sportunterricht
Schwedische Kinder sollen sich mehr bewegen
Diverse Studien legen nahe, dass Sportunterricht und mehr körperliche Aktivität bei Schulkindern einen positiven Einfluss auf die Noten in allen Fächern ausüben. Im Januar des Jahres hat die Universität Lund diesen Zusammenhang insbesondere für Jungs in einer Studie herausgestellt.
Das Schwedische Parlament hat bereits vor einiger Zeit mehrheitlich ihre Rot-Grüne Regierung aufgefordert, den Sportunterricht für Schüler bis 15 Jahre um 100 Stunden zu erhöhen. Dies lehnte die Regierung jedoch mit dem Verweis auf den Mangel von 200 Sportlehrern ab.
Am Dienstag dieser Woche erfolgt die Kehrtwende. Wie Thelocal.se berichtet, hat die Regierungskoalition einen Plan zur Aufstockung von Sportstunden im Lehrplan vorgelegt.
Bildungsminister Gustav Fridolin (Grüne) sagte dazu: „[Der neue Lehrplan] wird den Sportlehrern bessere Möglichkeiten an die Hand geben, diejenigen zu erreichen, die physisch am wenigsten aktiv sind.“
Neben den zusätzlichen Sportstunden will die Regierung grundsätzlich die körperliche Aktivität der Schüler im Schulkontext steigern. Dazu sollen Aerobic-Übungen vor Prüfungen gehören, sowie Spaziergänge in den Pausen.
Der nationale Lehrplan erwähnt bereits tägliche körperliche Bewegung in der Schule, jedoch sieht es mit der Umsetzung schlecht aus.
„Es herrscht eine Ungleichheit. Die Formulierungen [im Lehrplan] stellt nicht sicher, dass sich in allen Schulen täglich bewegt werde.“, sagte Fridolin.
Der Schwedische Forschungsrat für Sportwissenschaften (Centrum för idrottsforskning) fand heraus, dass lediglich 22% der Mädchen und 44% der Jungs die empfohlene Mindestdauer von täglich 60 Minuten Bewegung erhalten.
In einem Bericht des Nordischen Ministerrats heißt es, dass die schwedischen Schüler sich am wenigsten von allen nordischen Kindern bewegen.
Die Regierung Schwedens hat nun Skolverket (Nationale Behörde für Bildung) damit beauftragt, bis 2019 herauszufinden, wie man die Zahl der Sportstunden auf 100 erhöhen kann.