Umfrage in Schweden
Vertrauen der Bevölkerung in den Umgang der Regierung mit Corona schwindet
Schwedens Coronavirus-Strategie und die Konzentration auf freiwillige Maßnahmen beruhen auf gegenseitigem Vertrauen zwischen der Bevölkerung und den Behörden, aber neue Umfragen deuten darauf hin, dass das Vertrauen in den Umgang der Regierung mit der Corona-Krise abnimmt.
Nur 34 Prozent der Bevölkerung sind der Meinung, dass Premierminister Stefan Löfven die Krise gut bewältigt, im Vergleich zu 49 Prozent im Mai, wie aus einer Ipsos-Umfrage hervorgeht, die im August für die Tageszeitung Dagens Nyheter durchgeführt wurde. Der Rückgang dauert schon seit einigen Monaten an und lag im Juni schon bei 39 Prozent.
Auf die Frage, ob die Regierung insgesamt gut mit der Krise umgegangen sei, fiel die Zahl derer, die zustimmten, von 50 Prozent im Mai auf 36 Prozent im August.
Und selbst das Vertrauen in die Opposition sinkt: Nur 14 Prozent sagten, sie hätten gute Arbeit geleistet, gegenüber 20 Prozent im Mai und 30 Prozent in den ersten Tagen der Krise im April.
„Wir sind jetzt wieder beim alten Muster angelangt, mit einer stärkeren Polarisierung und einem höheren Konfliktniveau. Dann sinkt das Vertrauen in Politiker, auch in die Opposition“, sagte Nicklas Källebring, Analyst bei Ipsos, gegenüber Dagens Nyheter.
Das Vertrauen in Schwedens staatliche Behörden, die von der Regierung unabhängig sind, sei ebenfalls gesunken, allerdings weniger drastisch.
Fast zwei Drittel (63 Prozent) hatten Vertrauen in den führenden Epidemiologen Anders Tegnell, ein Anstieg gegenüber 60 Prozent im Juni, aber immer noch ein Rückgang gegenüber der Zahl von 69 Prozent im April. Auch das Vertrauensniveau in das Gesundheitsministerium war ziemlich stabil, wenn auch etwas niedriger als im Mai und April.
ap