Neue Corona-Maßnahmen beschlossen
Schottland: Haus-zu-Haus-Besuche ab Freitag verboten
In Schottland darf Person A ab dem kommenden Freitag nicht mehr zu Person B ins Haus – und natürlich umgekehrt.
Mit dieser Maßnahme will Regierungschefin Nicola Sturgeon angesichts deutlich steigender Covid-19-Fallzahlen und des herannahenden Herbstes ein Zeichen setzen, das viele politische Beobachter in Schottland als Reißleine interpretieren dürften.
In einer Erklärung zu Beginn dieser Woche appellierte Sturgeon an die schottische Öffentlichkeit, sich bereits ab Mittwoch auf freiwilliger Basis an die neue Bestimmung zu halten. Ja, dies sei ein Rückschritt, ließ sie die anwesenden Medienvertreter wissen. Aber ein notwendiger.
Später sagte die Regierungschefin in einer Fernsehansprache: „Ich finde keine Worte, um Ihnen allen für die großen Opfer zu danken, die Sie in dieser Krise bislang auf sich genommen haben.“
Und weiter: „Indem wir uns vorerst nicht mehr in das Heim anderer Menschen begeben, erhalten wir die größte Chance, Corona schnellstmöglich wieder unter Kontrolle zu bringen.“
Zudem kündigte Sturgeon laut einem Bericht des „Guardian“ an, dass – ähnlich wie in England und Wales – auch in Schottland zum Ende der Woche ab 22 Uhr eine Ausgangssperre für Bars, Pubs und Restaurants gelten werde.
In England und Wales wird dies bereits ab dem kommenden Donnerstag der Fall sein, in Schottland ab Freitag.
Die letztlich auf das private Leben der Menschen in Schottland abzielenden Maßnahmen sollen gewährleisten, dass möglichst viele Schulen offengehalten und Pflegeheime sicher betrieben werden können.
„Lasst uns weiter versuchen zu lächeln, zu hoffen und aufeinander aufzupassen“, sagte Sturgeon schließlich an ihre Landsleute gewandt.
„Seid stark und freundlich. Und lasst uns weiterhin aus Liebe und Solidarität handeln.“ Es ist leider zu vermuten, dass sich europaweit demnächst noch weitere Staatschefs mit ähnlichen Worten an die Öffentlichkeit wenden werden.
sh