Stress und Erschöpfung
Corona: Jede zweite Krankenschwester in Finnland wollte hinschmeißen
Eine aktuelle Umfrage unter rund 2.300 finnischen Krankenschwestern hat ergeben, dass gut 50 Prozent während der Corona-Krise im Frühjahr und Sommer den Job an den Nagel hängen wollten – wegen anhaltender Stress- und Erschöpfungssymptome.
Durchgeführt wurde die Befragung vom finnischen Krankenpflegeverband, dessen Präsidentin Nina Hahtela die Situation wie folgt einschätzt: „Wenn knapp über 50 Prozent einen Branchenwechsel in Betracht ziehen, kann es so nicht weitergehen.“
Es sei in dieser Situation wichtig, den beruflichen Problemen von Krankenschwestern, Krankenpflegern und auch deren Vorgesetzten mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Und für mehr Unterstützung zu sorgen, so die Präsidentin.
Gewerkschaftsangaben zufolge musste während der ersten Welle der Corona-Pandemie fast jede vierte Krankenschwester von ihrer regulären Station in die intensivmedizinische Behandlung von Corona-Patienten ausweichen.
Zugleich waren viele Befragte der Ansicht, dass die Arbeitssicherheit in ihrem direkten Umfeld nicht ideal war.
Trotz aller Sorgen und der mit dem schlechten Gesamtergebnis der Umfrage einhergehenden System-Kritik gaben 44 Prozent an, in den ersten Monaten der Corona-Krise einen verstärkten Berufsstolz verspürt zu haben. Das Magazin News Now Finland berichtete.
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sh