Arbeiten in Corona-Zeiten
Finnland empfiehlt Homeoffice – mindestens bis Ende des Jahres
Die finnische Regierung empfiehlt den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern des Landes, mindestens bis Ende 2020 von zu Hause aus zu arbeiten. Jedenfalls dort, wo Präsenz nicht zwingend erforderlich ist.
Die Ankündigung ist Teil eines ganzen Maßnahmenpaketes, das diese Woche vorgestellt wurde. Der Grund: Auch Finnland hat derzeit mit stark steigenden Corona-Fallzahlen zu kämpfen.
Die Krankenhauseinweisungen haben sich landesweit in den vergangenen 14 Tagen verdoppelt. Als entsprechend ernsthaft stuft Gesundheitsministerin Krista Kiuru die derzeitige Corona-Situation in Finnland ein.
Angekündigt wurde zudem ein Verbot von öffentlichen Veranstaltungen für solche Regionen, in denen sich das Infektionsgeschehen beschleunigt.
Dazu gehört, dass den regionalen Behörden sukzessive mehr Mitbestimmung eingeräumt werden soll. Hier müssen zukünftig wesentliche Entscheidungen getroffen bzw. auf den Weg gebracht werden. Schnelles Eingreifen ist gefragt.
Ferner werden dort, wo die Virus-Ausbreitung in Anlehnung an einen landesweiten Drei-Phasen-Plan die höchste Alarmstufe erreicht hat, Versammlungen auf maximal 10 Personen begrenzt.
Sportliche Aktivitäten für Erwachsene, vor allem im Mannschaftsverbund, können auf lokaler Ebene ebenfalls eingeschränkt werden, wenn die Infektionszahlen es erfordern.
Im Gegenzug will man aber bei Kindern und Jugendlichen großzügiger vorgehen. Überhaupt verfolgt Finnland das Ziel, junge Altersgruppen möglichst an der langen Leine durch die Pandemie zu führen.
Dazu passt die Ankündigung aus dem Bildungsministerium, Heimunterricht erst als letztes Mittel in einer Reihe möglicher Maßnahmen zu verordnen – alles immer im Abgleich mit den regionalen Gegebenheiten.
Basis für die Fortführung des Präsenzunterrichts sei jedoch, dass die Schülerinnen und Schüler die geltenden Richtlinien zur Handhygiene, zur sozialen Distanz und zum Gebrauch von Masken befolgen, teilte das Ministerium mit.
Andernfalls müsse man – den mahnenden Finger hoch erhoben – auf alternative Unterrichtsmodelle umsteigen. Das Portal YLE berichtete.
sh