Sorge vor Corona-Ausbreitung
Zentralgefängnis in Riga steht unter Quarantäne
Das Coronavirus macht auch vor Gefängnismauern nicht halt. Da sich die Zahl der Infektionen in Lettland im Verlauf der letzten Wochen deutlich erhöht hat, war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis das Virus auch die Inhaftierten im Lande erreichen würde.
In Rigas Zentralgefängnis ist es nun so weit. Einem Bericht des Portals LSM.lv zufolge wurden in den letzten Tagen fünf Insassen positiv auf das Virus getestet. Und auch vier Bedienstete soll es bereits erwischt haben.
Aus Sorge vor einer unkontrollierten Virus-Ausbreitung hinter Gittern haben das Gesundheitsministerium und die Verwaltung der Haftanstalt nun reagiert. In der Konsequenz stehen das Gefängnis und all seine 900 Insassen bis (mindestens) zum 27. November 2020 unter Quarantäne.
Zugleich wurde bei der Gefängnisverwaltung eine Sonderkommission zur Koordinierung der Quarantänemaßnahmen eingerichtet. Denn an COVID-19 erkrankte Inhaftierte müssen nicht nur isoliert, sondern auch deren Kontaktpersonen nachvollzogen und gegebenenfalls benachrichtigt werden.
Zum Konzept der Quarantäne gehört, dass sich einerseits die Häftlinge untereinander nicht mehr treffen dürfen. Andererseits sind auch Treffen zwischen Inhaftierten und deren Rechtsvertretern sowie Vertretern kommunaler Einrichtungen bis zum Ende der Maßnahme ausgesetzt.
Dem Zentralgefängnis von Riga stehen sehr einsame Tage bevor.
sh