Sie lässt nicht locker
Schottland: Premierministerin fordert neues Unabhängigkeitsreferendum
Die schottische Premierministerin Nicola Sturgeon steht wahrlich nicht im Verdacht, das Vereinigte Königreich in seiner jetzigen Form beibehalten zu wollen.
Bereits vor Jahren hatte sie ein Unabhängigkeitsreferendum mit angeschoben, das letztlich knapp verloren ging. 2014 stimmten 55,3 Prozent der Schotten für einen UK-Verbleib – und damit für die Vormacht Londons.
Nun hat Sturgeon noch einmal bekräftigt, so schnell wie möglich ein weiteres Referendum abhalten zu wollen. Das berichtet die Agentur Reuters.
Anvisiert wird von ihr ein Zeitpunkt X in der Frühphase der nächsten Legislaturperiode, die 2021 beginnt. Frau Sturgeon hat es eilig, keine Frage.
„Schottland sollte die Möglichkeit haben, eher im früheren als im späteren Teil des nächsten Parlaments erneut über seine Unabhängigkeit zu entscheiden“, teilte sie diese Woche Medienvertretern gegenüber mit.
Stein des Anstoßes für den neuerlichen Anlauf in Richtung Unabhängigkeit ist der Brexit, also der unmittelbar bevorstehende Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union.
Das EU-freundliche Schottland hatte 2016 mit deutlicher Mehrheit gegen den Brexit gestimmt. Als Anhängsel Englands automatisch mit aus der Union austreten zu müssen, ist vielen Schotten und allen voran Sturgeon ein Dorn im Auge.
Nun könnte diese Haltung zur politischen Sprengung des Vereinigten Königreichs führen. Das Problem an der Sache: London muss einem weiteren Unabhängigkeitsreferendum erst zustimmen.
sh