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Jahrtausende älter als bislang gedacht

England: Forscher datieren erste Steinwerkzeuge auf 2,6 Millionen Jahre vor unserer Zeit

Eine aktuelle Studie der University of Kent kommt zu dem Schluss, dass prähistorische Steinwerkzeuge von menschlichen Vorfahren wahrscheinlich Jahrtausende früher genutzt wurden, als die Fachwelt bislang angenommen hat. Damit eröffnen sich Teilen der Archäologie völlig neue Perspektiven.

Steinwerkzeuge Benutzung
Herzförmiger Faustkeil, Replik. (Foto: José-Manuel Benito Álvarez, CC BY-SA 2.5)
Konkret geht es um die Kulturen Oldowan und Acheulean, deren Steinwerkzeugtechnologien nicht nur als die ältesten überhaupt gelten, sondern archäologisch bislang auch am besten dokumentiert sind.

Für die Studie verwendete ein Team unter der Leitung von Dr. Alastair Key und Dr. David Roberts (University of Kent) in Zusammenarbeit mit Dr. Ivan Jaric (Tschechische Akademie der Wissenschaften) statistische Modellierungstechniken, die in der archäologischen Wissenschaft erst seit kurzem verwendet werden.

Scheinbar mit großem Erfolg, denn die Modelle liefern bemerkenswerte neue Daten: Sie besagen zum einen, dass die Steinwerkzeuge aus dem Oldowan vor etwa 2,617 bis 2,644 Millionen Jahren entstanden sein müssen – also nochmals 36.000 bis 63.000 Jahre früher als bislang angenommen.

Auch der Ursprung des Acheulean-Steinwerkzeuges konnte deutlich rückdatiert werden – um mindestens 55.000 Jahre auf eine Zeit vor etwa 1,815 bis 1,823 Millionen Jahren. Die frühen Steinwerkzeugtechnologien ermöglichten den menschlichen Vorfahren jener Zeit Zugang zu neuen Nahrungsmitteln und erleichterten die Herstellung von Holzwerkzeugen sowie die Weiterverarbeitung von Tierkadavern. Sie waren demnach evolutionär sehr prägend.

In einem Statement zur Studie heißt es: „Unsere Forschung liefert die bestmöglichen Schätzungen, um zu verstehen, wann zum ersten Mal Steinwerkzeuge hergestellt wurden. Das macht auch deutlich, dass wahrscheinlich noch beträchtliche Teile dieser sehr frühen Kulturen darauf warten, entdeckt zu werden.“

Das heißt: Die vorliegende Studie liefert sehr ernstzunehmende quantitative Daten, die vorhersagen, wie alt noch nicht entdeckte Fundstellen sein könnten. Es ist ein kleiner Schatz für die Archäologie, der sich mit der neuen Forschung geöffnet zu haben scheint. HeritageDaily berichtete.

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sh

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