10-tägige Operation „Open Spirit 21“
Estland: 127 Weltkriegs-Sprengsätze aus der Ostsee gefischt – aber 80.000 warten noch
Am Donnerstag ging in estnischen Gewässern die internationale Minenräumaktion „Open Spirit 21“ zu Ende. Die Bilanz: 127 explosive Kampfmittelrückstände konnten bei den großflächigen Sucharbeiten geborgen werden.
Fotos: Estnisches Verteidigungsministerium (www.mil.ee)
Fast 200 Quadratkilometer offenes Seegebiet hatten Marineverbände aus zehn Staaten – darunter die USA, Deutschland, die Niederlande und natürlich Estland – während der anderthalbwöchigen Aktion untersucht.
Die meisten gefundenen Kampfmittel stammten aus dem 2. Weltkrieg, berichtet das estnische Verteidigungsministerium in einer aktuellen Meldung.
„Wenn man bedenkt, dass es in der gesamten Ostsee noch etwa 80.000 Seeminen aus den Kriegen gibt, mögen sich die 127 von uns gefundenen nach fast nichts anhören. Aber wenn man sich das geräumte Gebiet in Estland auf der Karte anschaut, ist es doch eine bedeutende Zahl“, rechtfertigte Mati Terve, Kommandant der Operation, den logistischen Aufwand, der da seit dem 19. April vor der Küste Estlands betrieben wurde.
Von den 127 gefundenen Sprengkörpern waren übrigens 93 deutsche Ankerminen, die das Naziregime nach der Besetzung Estlands quasi teppichartig über die See verteilt hatte.
Und heute – gut 80 Jahre später – wirken nun also deutsche Einheiten daran mit, den ganzen Mist wieder einzusammeln, im Verbund mit zahlreichen unschuldigen Gegnern von einst. Da schließt sich ein Kreis, zumindest im Kleinen.
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