Reiseziele in Schweden
Schweden: Sieben Reiseziele abseits der ausgetretenen Pfade
Der Sommer mit seinen langen warmen Tagen und lauen Nächten ist die perfekte Reisezeit für Schweden. Doch will man angesichts der Pandemie die touristischen Hotspots eher meiden.
Wir stellen sieben Orte in Schweden vor, die im Großen und Ganzen abseits der touristisch ausgetretenen Pfade liegen und dennoch, oder gerade deswegen, sehenswert sind.
Karlshamn in Südschweden – eine süße Frucht aus dem Schärengarten
Die gut 20.000 Einwohner zählende Stadt Karlshamn in Blekinge ist ein gemütlicher Ort im südschwedischen Schärengarten.
Man kann die Festungsinsel Karlshamns Kastell fußläufig erkunden, – sie liegt direkt vor der Stadt. Die Festung wurde im 17. Jahrhundert erbaut und ist größtenteils erhalten. Es heißt, die Insel mit ihren alten Verteidigungsanlagen habe eine ganz besondere, die Fantasie anregende Atmosphäre.
Außerdem ist Karlshamn ein hervorragendes Reiseziel für Angler – viele Menschen reisen nur an, um im Fluss Mörrumsån zu angeln, der für seine Lachse und Meerforellen bekannt ist.
Der größte Safaripark Skandinaviens befindet sich ebenfalls in Karlshamn. Eriksberg Vilt & Natur ist eines der größten Wildreservate Europas, in dem man Tiere wie Wildschweine, Bisons und Hirsche sehen kann.
Tällberg in Mittelschweden – urschwedischer Urlaub
Tällberg ist ein kleines Dorf in der Gemeinde Leksand, Dalarna, Zentralschweden. Es liegt angeschmiegt ans Ufer des Siljansees. Eine Besonderheit des Dorfes ist, dass alle Gebäude des Ortes aus Holz bestehen und im klassischen Schwedenrot angestrichen sind.
Das Dorf selbst hat etwa 200 Einwohner, viele Schweden haben dort ihr Ferienhaus stehen. Im Dorf gibt es acht Hotels, und es hat sich von einem Bauerndorf Anfang 1900 zu einem der am schlechtesten gehüteten Geheimnisse unter den Sommerfrischlern Schwedens entwickelt. Dennoch bleibt der Ort relativ beschaulich, weshalb er sich einen Platz auf unserer Liste ergattert hat.
Sundborn in Dalarna, wo Schweden Urlaub machen
Dalarna, die Provinz im Herzen von Schwedens, ist ein wichtiges Reiseziel für Schweden, die in Schweden Urlaub machen. Zu den vielen pittoresken Ortschaften dort gehört Sundborn.
Kunstliebhaber sollten das Lilla Hyttnäs besuchen, das ehemalige Haus des schwedischen Künstlerehepaars Carl und Karin Larsson, das dort gelebt hat. Die „kleine Hütte“, wie das Anwesen auf Schwedisch genannt wird, ist noch so erhalten wie zu Lebzeiten des berühmten Wahlsundborners.
Carl Larsson ist für seine idyllischen Porträts des schwedischen Familienlebens bekannt. Man kann das Haus besichtigen und eine Kunstausstellung besuchen, die einige Werke des Ehepaars zeigt. Die Eintrittskarte für Erwachsene kostet 220 Kronen (rund 22 Euro), die für Kinder 60 Kronen (rund 6 Euro), für Kinder unter sechs Jahren ist der Eintritt kostenlos.
Daneben erinnern vor allem die Kirche von 1755, für die Carl Larsson Dekorationen gemalt hat, und das Versammlungshaus, in dem sich elf von Carl Larsson gemalte Porträts von Einwohnern des Ortes befinden, an den Maler. Viele seiner Bilder haben Motive aus Sundborn.
Hjo in Westschweden – die Fachwerkstadt
Hjo liegt am Westufer des Vättern-Sees, nördlich von Jönköping, immerhin dem zweitgrößten See Schwedens. Der Blick auf den See allein wäre eine Reise wert, doch die trtaditionelle schwedische Holzarchitektur in Hjo ist auch ein schöner Anblick. Die Stadt lädt zu ausgedehnten Spaziergängen ein.
Hjo ist eine von drei Städte in Schweden, die das Triumvirat Tre Trästäder (drei Fachwerkstädte) bilden. Im Jahr 1990 erhielt die Stadt den Europa-Nostra-Preis für den Erhalt der Holzhäuser.
Die Holzvillen der Kuranstalt sind ebenfalls erhalten und beherbergen heute u. a. eine Jugendherberge und das Vättern-Aquarium sowie ein Stadtmuseum.
Bei Aktivurlaubern sind Radtouren im Naturreservat Hjoåns Dalgång beliebt.
Exkurs: Früher benutzten Mönche den Weg entlang des Hjoån, um zu ihrem Kloster in Varnhem zu gelangen. Der Legende nach hat ein Mönch der Stadt sogar ihren Namen gegeben. Als er nach einer stürmischen Reise über den Vätternsee ankam, rief er „Hic Jacet Otium“ (hier liegt der Frieden). Die Anfangsbuchstaben der lateinischen Wörter bildeten den Namen H-J-O.
Umeå am Bottnischen Meerbusen
Die Sommertage in dieser nord-ostschwedischen Stadt nehmen schier kein Ende. Nicht nur die weißen Nächte sind für die langen Tage verantwortlich, sondern auch Freizeitmöglichkeiten wie Kajakfahren und Wildwasser-Rafting. hier liegt außerdem Europas erste Elchfarm, Älgens Hus, die im Sommer auch Paintball, Kajakfahren und Quad-Touren anbietet.
Im Skulpturenpark Umedalen sieht man Skulpturen von Tony Cragg, Raffael Rheinsberg, Antony Gormley, Buky Schwartz, Anish Kapoor u.v.a. Seit 1994 wird jedes Jahr in den Sommermonaten eine Bildhauerausstellung von internationalem Rang durchgeführt.
Der berühmte Käse Västerbottensost wird ebenfalls in Umeå hergestellt.
Ein Ausflug außerhalb der Stadt sollte einen auf die Insel Norrbyskär führen, wo ein ehemaliges dampfbetriebenes Sägewerk steht, seinerzeit das größte seiner Art in Europa. Spaziergang über die Insel, Besichtigung alter Gebäude, ein Besuch im Heimatmuseum – lauter sinnvolle Beschäftigungen, die den Tag verschönern.
Außerdem sehenswert in Umeå: das Freilichtmuseum Gammlia, bei dem sich auch das Provinzmuseum (länsmuseum) befindet, das Bildmuseum für Gegenwartskunst und visuelle Kultur (Bildmuseet Umeå), das im Mai 2012 auf den Kunstcampus der Universität Umeå umgezogen wurde, sowie das 2014 gegründete Instrumentenmuseum Guitars – the Museum, im Volksmund Gitarrmuseet genannt.
Mariefred in Södermanland – Schloss Gripsholm
Nur eine Stunde südwestlich von Stockholm bietet dieses malerische Städtchen Kunst, Geschichte und Meerblick.
Dort kann man an einer Führung durch das Schloss Gripsholm teilnehmen, die schwedische Staatsporträtsammlung bewundern und durch die königlichen Parkanlagen spazieren. Im Park gibt es drei Cafés. Das Schloss wurde 1537 von Gustav Vasa erbaut.
Die über 100 Jahre alten Dampfzüge fahren auf der schmalsten Strecke, die jemals für den öffentlichen Zugverkehr verwendet wurde. Eine Einzelfahrkarte für Hin- und Rückfahrt kostet 100 Kronen, weitere Fahrpreise findet man hier.
Nyköping in Södermanland
Nyköping, eine Stunde von Stockholm entfernt, ist ein Paradies für Geschichts- und Wanderfreunde.
Nyköpingshus ist das Schloss, in dem der schwedische König Birger Magnusson seine Brüder in einen Turm sperrte, damit sie verhungerten, und den Schlüssel in den Fluss warf. Teile des Schlosses werden heute vom Sörmland-Museum für seine Ausstellungen genutzt. Alle Museumsbesuche müssen im Voraus unter der Telefonnummer +46 72-213 47 11 gebucht werden (Dienstag-Sonntag, 10-17 Uhr).
Wenn man Lust hat, die Schären zu erkunden, aber kein Boot zur Verfügung steht, sollte man einen Ausflug ins Naturschutzgebiet Stendörren unternehmen. Hier gibt es mehrere Hängebrücken, die die verschiedenen Inseln miteinander verbinden und eine schöne Wanderung durch die Schären ermöglichen. Das Naturschutzgebiet ist mit dem Bus 554 von Nyköping aus zu erreichen.
Wer genug von der Natur hat, kann sich stattdessen am Hafen abhängen und die Atmosphäre, den Minigolfplatz und die Einkaufsmöglichkeiten genießen.
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ap