Umweltschäden noch unklar
Norwegen: 100.000 Zuchtfische nach massivem Chlor-Unfall in Fjord verendet
Das international agierende Fischerei-Unternehmen Grieg Seafood mit Sitz in Norwegen musste am Dienstag mit düsteren Nachrichten vor die Presse treten.
Bei einer technischen Panne sollen bei Alta im Norden von Norwegen bis zu 4.000 Gallonen Chlor in einen Fjord geflossen sein. Ein Unfall, der laut Unternehmensangaben für fast 100.000 Zuchtfische den Tod bedeutet hat.
„Das ist sehr traurig“, teilte eine Sprecherin von Grieg Seafood mit. Man sei nun vorrangig damit beschäftigt, die Schäden zu beseitigen und den Sachverhalt aufzuklären. „Wir werden alle Fakten auf den Tisch legen und sicherstellen, dass sich so etwas nicht wiederholt.“
Ferner teilte die Sprecherin mit, der Vorfall habe eine „kurzfristige, akute Auswirkung auf die Organismen“ gehabt, die sich zum betreffenden Zeitpunkt in der Nähe des Chlor-Lecks befanden.
Die Verwendung der chemischen Substanz ist in der norwegischen Fischzucht offenbar gängige Praxis, um Nutzwasser zu desinfizieren. Für gewöhnlich verdünne sich Chlor schnell und baue sich im Wasser rasch ab, teilte das Unternehmen mit.
Dennoch sah sich laut CBS News auch die örtliche Polizei zu einem Statement veranlasst, das aufhorchen lässt. Das ausgetretene Chlor sei demnach bereits in den Atlantischen Ozean abgeflossen. Experten und Rettungsdienste müssten nun auch hier mit Hochdruck daran arbeiteten, den Vorfall vollständig aufzuklären, hieß es in der Mitteilung.
Die fälligen Säuberungs- und Aufräumarbeiten werde laut CBS Grieg Seafood höchstselbst übernehmen, was einige Tage in Anspruch nehmen dürfte.
Zudem sei man vonseiten der Unternehmensführung bereits mit einem norwegischen Institut für Wasserforschung im Austausch, um eine unabhängige Umweltprüfung durchführen zu lassen. Auch diese werde einige Tage dauern, heißt es.
Grieg Seafood liefert jährlich mehr als 25.000 Tonnen Lachs nach Nordamerika und Asien. Man wolle nun uneingeschränkt mit allen Behörden kooperieren. Personen seien bei dem Unfall nach Stand der Dinge nicht zu Schaden gekommen, lautete eine erste Bilanz.
So oder so: Für die Fischzucht in Norwegen ist diese Woche alles andere als image-förderlich. Nun wird sich zeigen müssen, welche Schäden der Chlorunfall möglicherweise „on Top“ verursacht hat.
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sh