„Kein Notfallplan hat so etwas kommen sehen“
Island: Massive Erdrutsche nach Starkregen im Norden – weitere Regenfälle möglich
Am vergangenen Wochenende hat es im Norden Islands ergiebig geregnet. Bis zu 230 Liter pro Quadratmeter sollen binnen 48 Stunden vom Himmel gefallen sein. Zu viel für eine Reihe von Berghängen bei Húsavík. Etwa 20 Erdrutsche waren und sind das Resultat.
Inzwischen konnten die Behörden das Ausmaß der Schäden einschätzen. Getroffen hat es vor allem die Gebiete um Kinn und Útkinn. Hier habe das gefährliche Naturschauspiel „große Wunden in den Berghängen hinterlassen“, berichtet aktuell das Nachrichtenportal Mbl.is.
Einige der Erdrutsche sollen bis zu einen Kilometer breit gewesen sein. Sie beförderten große Mengen Schlamm ins Flachland. Umliegende Felder sind verwüstet, Menschen sollen aber glücklicherweise nicht zu Schaden gekommen sein. Jedenfalls körperlich.
Zur Sicherheit mussten seit dem Wochenende in der Region zwölf Bauernhöfe evakuiert werden. Etwa 50 Menschen sind davon betroffen, Zeitpunkt der Rückkehr zur Stunde ungewiss.
Evakuierungen hat es in der Region noch nie gegeben
Obwohl Erdrutsche in Island in den letzten Jahren beileibe keine Seltenheit sind, kam die Situation am Wochenende für alle Beteiligten völlig überraschend (und damit zusätzlich beunruhigend).
Denn in der betroffenen Region, so schreibt es Mbl.is, hatten zuvor noch nie Bauernhöfe aufgrund von Extremwetterereignissen evakuiert werden müssen.
„Die Möglichkeit von Erdrutschen in diesem Gebiet war in keinem bestehenden Notfallplan vorgesehen“, teilte inzwischen ein Sprecher der Polizei von Húsavík mit. „Das hat die meisten Menschen hier überrascht und schockiert.“
Wichtiger Hinweis für Urlauber: Touristen müssen in der Region derzeit mit Verkehrsumleitungen rechnen. Zudem sind in der Region weitere Regenfälle vorhergesagt, die nicht unbedingt zur Entspannung der Situation beitragen dürften.
Die Straße von Kinn nach Húsavík etwa soll zurzeit gesperrt sein. Die Umleitung über den Berg Fljótsheiði und durch das Tal Aðaldalur könnte noch einige Zeit bestehen bleiben, heißt es. Am besten vor Ort mit den Sicherheitsbehörden in Kontakt treten, die über den aktuellen Stand informieren.
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sh