Wegen Zensur bei Facebook und Co.
Schweden: Bewohner des Dorfes „Fucke“ beantragen Umbenennung
Die Bewohner des schwedischen Dorfes „Fucke“ haben es scheinbar satt, von Teilen der digitalen Welt ausgeschlossen zu werden. Und zwar nur, weil sie dort leben.
Warum das? Bei Onlinebestellungen beispielsweise oder bei Facebook schnappen laut Medienberichten immer wieder die algorithmischen Schutzsperren zu, wenn aus Fucke geklickt und gelikt wird. Könnte ja anstößig sein, was da gerade stattfindet.
Nach langem Hin und Her haben sich die Bewohnerinnen und Bewohner nun dazu durchgerungen, beim schwedischen Katasteramt einen Antrag auf Namensänderung ihres Dorfes zu stellen.
Zukünftig solle ihre Heimat Dalsro heißen, geht aus dem Antrag hervor, „ruhiges Tal“ also, womit Facebook und Co. dann sicherlich kein Problem mehr hätten.
Als ärgerlich ist der Status quo für die Gemeinde auch deshalb zu bezeichnen, weil man in Fucke seit der ersten dokumentierten Erwähnung des Namens im Jahr 1547 immer prima damit leben konnte – bis er dann den digitalen Spielregeln unserer Zeit nicht mehr genügte.
Hohe Hürden: Antrag auf Namensänderung mit offenen Ausgang – aus gutem Grund
Entsprechend schwierig und langwierig könnte der nun anstehende Prozess der Namensänderung werden. Denn aus gutem Grund tut man sich (auch) in Schweden nicht leicht damit, kulturell Etabliertes mal schnell dem Zeitgeist zu opfern.
Zunächst wird die zuständige Behörde die Angelegenheit mit dem Institut für Sprachen und Denkmalschutz prüfen. Historische Ortsnamen sind in Schweden gesetzlich geschütztes Gut und dürfen nur durch außergewöhnliche Gründe geändert werden, wie Daily Mail schreibt.
Ob Digitales als Grund außergewöhnlich genug ist, wird sich in den kommenden Monaten zeigen. Im Jahr 2007 versuchten etliche Einwohner des schwedischen Dorfes Fjuckby, aus ähnlichen Gründen eine Namensänderung anzustoßen. Damals ohne Erfolg.
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