Enormes Stresspotenzial
UK: Inflation auf Höchststand seit 40 Jahren – bei sinkenden Reallöhnen
Die Wirtschaftsnachrichten aus Großbritannien lassen aufhorchen: Die Inflation im Vereinigten Königreich stieg im April auf 9 Prozent – den höchsten Stand seit über 40 Jahren. Gleichzeitig sinken auf der Insel derzeit die Reallöhne, was Millionen von Bürgern ohnehin belastet.
Verantwortlich für den rasanten Preisanstieg waren laut Guardian zuletzt (wie fast überall) die hohen Kosten für Gas und Strom. Die Jahresabrechnungen der privaten Haushalte steuern daher gerade auf ein absolutes Rekordniveau zu.
Hinzu kommen stark steigende Nahrungspreise, sodass Experten nicht nur im Energiebereich, sondern auch bei den ganz normalen Lebenshaltungskosten eine rasante Zuspitzung der Situation sehen. Gerade Familien mit niedrigem und mittlerem Einkommen sind betroffen.
Auch die Wirtschaft schlägt Alarm: So werden dieser Tage Unternehmensverbände nicht müde die Politik in London darauf hinzuweisen, dass praktisch alle Industrie- und Handelssektoren unter dem steilen Anstieg der Energie- und Treibstoffkosten leiden.
Viele Unternehmen würden gerade einen ähnlichen Handelsschock wie zu Beginn der Corona-Pandemie erleben, heißt es, nur diesmal eben ohne staatliche Unterstützung. Soll heißen: Die Dinge laufen gar nicht gut im Moment.
Enormes Stresspotenzial zeigen zudem aktuelle Zahlen der Resolution Foundation, die zeigen, dass das ärmste Zehntel der Haushalte im April sogar mit einer Inflationsrate von 10,2 Prozent konfrontiert war. Dagegen waren es für das obere Zehntel „lediglich“ 8,7 Prozent – ein Unding.
Und noch so eine Sache mit Geschmäckle: Während die Reallöhne von Millionen Arbeitnehmern in UK zuletzt gesunken sind, verzeichneten einige Branchen laut Arbeitsmarktbericht noch im März kräftigen Zuwachs. Grund dafür: Satte Bonuszahlungen in Bereichen wie Finanzen und IT.
Unser QUIZ zum Thema ENGLAND