Abriss bereits 2022
Lettland: Bis zu 300 „verherrlichende“ Sowjet-Denkmäler werden entfernt
Allein in Lettland gibt es rund 300 Denkmäler, die von Experten mit Bezug zum sowjetischen Besatzungsregime des 20. Jahrhunderts als verherrlichend klassifiziert werden. Nach Russlands Überfall auf die Ukraine soll nun endgültig Schluss sein damit. Die Monumente werden entfernt.
Der größte Teil der Demontagearbeiten werde in Riga stattfinden, teilte die Direktion des lettischen Okkupationsmuseums zur Mitte dieser Woche in einem Interview mit. Zuvor wird es bis zum 30. Juli eine Art Auswahlprozess geben. Eine entsprechende Liste soll durch die Regierung geprüft werden.
Die Entfernung der Denkmäler folgt einem durch das lettische Parlament (Saeima) verabschiedeten Gesetz, das laut LSM.lv das „Verbot der Ausstellung von Objekten, die das Sowjet- und Naziregime verherrlichen“, regelt und den Abbau legitimiert.
Laut Beschluss müssen alle betreffenden Objekte noch im Jahr 2022 entfernt werden. Konkret bis zum 15. November, wobei auch die Gemeinden in der Frage nach Abbau oder Erhalt der Monumente ein Mitspracherecht haben.
Nach derzeitigem Stand handelt es sich bei den zu entfernenden Objekten in erster Linie um Gedenksteine und -tafeln, deren Demontage nicht viel Arbeit erfordert.
Abbau bedeutet auch nicht automatisch Abriss, da manche Objekte an anderer bzw. passender Stelle wieder aufgebaut werden sollen. Auch dies wird im Vorfeld von Fachleuten bewertet.
Die Kontroverse über das Fortbestehen sowjetischer Denkmäler auf lettischem Territorium besteht schon seit Jahren. Aber der Einmarsch Russlands in die Ukraine hat den Prozess ohne jeden Zweifel beschleunigt. Der Abriss der Monumente ist ein weiterer Schritt, der Putin nicht gefallen kann – und wird.
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