Routine-Einsatz in angespannter Lage
Estland: Vier Bundeswehr-Eurofighter zur Stärkung der NATO-Ostflanke im Anflug
Am heutigen Mittwoch sind vom Fliegerhorst Rostock-Laage aus vier Eurofighter der Bundeswehr in Richtung Estland gestartet. Sie werden sich routinemäßig an der Luftraumüberwachung über den baltischen Staaten bzw. der sogenannten NATO-Ostflanke beteiligen.
Ab diesem August übernimmt die Luftwaffe die Führung eines seit Jahren laufenden NATO-Einsatzes für luftpolizeiliche Aufgaben (Air Policing) über dem Baltikum. Ein Sprecher der Luftwaffe beschrieb den Einsatz „grundsätzlich als Routine“, jedoch mit erhöhter „Brisanz durch den Ukrainekrieg“.
„Wir patrouillieren – und bei einer Luftraumverletzung gibt es einen Alarmstart“, so die Kurzbeschreibung des Auftrages. Die vier Eurofighter stammen aus dem niedersächsischen Wittmund, wo sie Teil des Taktischen Luftwaffengeschwaders 71 „Richthofen“ sind.
Es ist laut einer NATO-Meldung die insgesamt 60. Rotation im Rahmen des 2004 gestarteten und 2014 erweiterten Air Policing im Ostseeraum. In Zusammenarbeit mit ungarischen und italienischen Kräften wird die Luftwaffe die Mission von nun an turnusgemäß leiten.
Die Bundeswehr-Eurofighter werden zum neunten Mal auf den Stützpunkt Ämari in Estland verlegt, während die ungarischen JAS-39-Kampfflugzeuge zum dritten Mal vom Luftwaffenstützpunkt Šiauliai in Litauen aus operieren. Der italienische Eurofighter-Verband wird in Polen zu Gast sein.
„Die Mission im Baltikum demonstriert weiterhin den kollektiven Charakter der NATO als Verteidigungsbündnis“, kommentierte Generalleutnant Pascal Delerce, stellvertretender Befehlshaber des Alliierten Luftkommandos, den Führungswechsel.
Zusätzlich zur Air-Policing-Mission haben die NATO-Alliierten die Ostflanke bereits mit weiteren Luftstreitkräften gegen potenzielle Angriffe abgeschirmt. Ziel ist es, die östlichen Bündnispartner besser zu schützen und die Einsatzbereitschaft generell zu optimieren. Anders gesagt: Der Krieg in der Ukraine wirkt.
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