Lettland: Demontage des Sowjet-Denkmals im Uzvaras-Park in Rīga hat begonnen

Nach der alles andere als geräuschlos verlaufenen Ankündigung, das Sowjet-Denkmal im Uzvaras-Park von Rīga abreißen zu lassen, macht die Hauptstadt nun ernst. Seit diesem Dienstag wird das Monument demontiert, das nach russischer Lesart vor allem dem Sieg der Roten Armee über Hitler-Deutschland gewidmet war.

Doch für viele Letten stellte die turmhohe Säule samt Soldatenfiguren im Herzen der Hauptstadt (zuletzt) vor allem eine allzu glorifizierende Erinnerung an etwas ganz anderes dar: an die jahrzehntelange Sowjet-Besatzung Lettlands nämlich, die gleich nach den Nazis folgte.

Passend dazu hatten Lokalpolitiker den im Mai beschlossenen Abriss damit begründet, dass das Denkmal nicht nur die Rote Armee verherrliche. Sondern auch die Kriegsverbrechen Russlands, wobei der Entscheid selbstredend Bezüge zum aktuellen Geschehen in der Ukraine aufwies.

Rigas Bürgermeister Mārtiņš Staķis betonte, dass der Abriss des Denkmals nicht nur eine lokale, sondern auch eine nationale Angelegenheit sei. „Es wird notwendig sein, das Denkmal für die Sowjet-Besatzungszeit auch in den Herzen abzureißen“, teilte er zu Beginn dieser Woche mit.

Abriss im Video

Als Sicherheitsmaßnahme wird der Bereich um das Monument für den Zeitraum des Abrisses polizeilich bewacht. Gesperrt sind zudem einige Fußgängerwege und Teile des Parks, woran sich bereits ablesen lässt, mit wieviel Vorsicht die Stadt der Angelegenheit begegnet.

Bislang sei alles ruhig und ohne Proteste verlaufen, berichtete der lettische Rundfunk nach Abschluss der ersten Abrissarbeiten am Dienstag. Aktuelle Fotos von der Stätte zeigen, dass die Stadt dafür schweres Baugerät anrücken ließ.

Zu sehen sind bei LSM.lv mehrere Bagger, die mit der Abtragung der Gehflächen rund um das Monument begonnen haben. Erinnerungsfotos von der Säule könnten also noch geschossen werden, wer mag.

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