Digitaler Hilferuf der sehr speziellen Art
Norwegen: Unzufriedene Tesla-Besitzer drohen Elon Musk mit Hungerstreik
Wie hier immer wieder gerne berichtet, hat sich Norwegen in puncto umweltfreundlicher Mobilität in den letzten Jahren zu der Vorreiternation überhaupt aufgeschwungen. Die Absatzzahlen von E-Autos brechen internationale Rekorde.
2021 waren rund 65 Prozent aller Neuzulassungen im Land Elektroautos – ein aus mitteleuropäischer Sicht irrsinnig hoher Wert. Und einen gewaltigen Anteil daran haben und hatten natürlich Fabrikate der Marke Tesla, die den Automobilmarkt seit Jahren bekanntermaßen kräftig auf links dreht.
Doch: Es scheint eine Menge von Problemen mit den Autos des Tech-Pioniers und Multimilliardärs Elon Musk zu geben. So gravierend, dass sich Tesla-Besitzer nun sogar organisieren, um sich in einer wohl einmaligen Aktion Gehör zu verschaffen: Man will tatsächlich in Hungerstreik treten.
Wie auf der eigens initiierten Webseite TeslaHungerStrike zu lesen, mischen sich Wut und Enttäuschung über die Mängel und den scheinbar nicht vorhandenen Draht zum US-amerikanischen Autohersteller zu einem digitalen Hilferuf, der direkt an Musk geht.
Dazu wurden öffentlichkeitswirksam defekte Tesla-Automobile so aneinandergereiht, dass es von oben ein „Help“ ergibt, begründet durch eine wahrlich dicke Liste von Mängeln, die auftreten. Hier einfach mal im Wortlaut, was da so geschrieben steht:
Warum der Hungerstreik? Norwegen hat pro Kopf die meisten Teslas in der Welt. Aber viele Kunden sind nicht glücklich.
Die Beschwerden sind:
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Autos springen bei kaltem und warmem Wetter nicht an.
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Türen lassen sich bei kaltem Wetter nicht öffnen.
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Starke Quietschgeräusche.
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Probleme mit den Sitzen (schlecht befestigt).
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Regen tritt in Kofferraum ein.
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Autopilot funktioniert nicht richtig.
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Internet zu langsam oder ganz weg.
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Die Scheibenwischer funktionieren nicht ordentlich.
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Bodenwellen und Unebenheiten auf der Straße führen zu lauten Geräuschen.
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Zierleisten lockern sich.
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Die Beleuchtung funktioniert nicht einwandfrei.
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Die Türen öffnen sich von selbst.
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Gelbe Ränder um Bildschirme.
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Fenster schließen nicht vollständig.
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Systeme setzen sich von selbst zurück.
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Probleme beim Aufladen und reduzierte Leistung.
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Rostprobleme bei Neuwagen (insbesondere Model 3).
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Schlechte Lackqualität und kostenintensive Neulackierungen.
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Geringere Batterielebensdauer als von Tesla behauptet.
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Probleme mit der Klimaanlage.
Nicht zuletzt wurde allen Kunden versprochen, während der gesamten Lebensdauer des Fahrzeugs kostenlos laden zu dürfen. Aber: Die neuen Ladestationen würden nicht zu den Fahrzeugen passen, heißt es auf der Webseite.
Zudem sei der Tesla-Kundenservice so gut wie nicht zu erreichen, was die Kunden endgültig auf die Palme bringt. Autsch. Ob Elon Musk den Hilferuf beantworten wird? Sieht nicht so aus. Bislang jedenfalls.