Wechsel von Mathias Normann zu Dynamo Moskau
Norwegen: Aus in Fußball-Nationalmannschaft – wegen Rückkehr in russische Liga
Bislang spielte Mathias Normann ein Dutzend Mal für die norwegische Fußballnationalmannschaft. Doch seit gestern ist mehr als fraglich, ob es zu weiteren Einsätzen kommen wird. Um Sport geht es dabei allerdings nur am Rande.
Am Dienstag dieser Woche ist Normanns Wechsel zum russischen Erstligisten Dynamo Moskau bekannt geworden. Sportrechtlich möglich, keine Frage, aber in Norwegens Fußballverband – aus Gründen – vollends unerwünscht, sodass Nationalcoach Ståle Solbakken umgehend die Rote Karte gezückt hat.
Man werde Normann bis auf Weiteres nicht mehr berücksichtigen, heißt es, nachdem der 26-Jährige bereits im Vorfeld seines Wechsels in die russische Liga über die Konsequenzen seiner Unterschrift informiert worden sei.
„Grundsätzlich ist es nicht die Aufgabe eines Verbandes, sich zur Vereinswahl von Nationalspielern zu äußern. Aber wir befinden uns in einer außergewöhnlichen Situation“, teilte Lise Klaveness, Chefin des norwegischen Fußballverbandes NFF (Norges Fotballforbund), in einer Presseerklärung mit.
Man sei sich innerhalb ihres Wirkungsbereiches, aber auch auf gesamteuropäischer Fußballebene einig, gemeinsam Druck auf Russland als Kriegspartei ausüben zu wollen. Denn Putin setze seine „Machtposition auch im Sport sehr aktiv ein“, so Klaveness laut SVT Sport weiter.
Es scheint also, als habe Normann seinen Wechsel nach Moskau im vollen Bewusstsein über das zwangsläufige Aus in der Nationalmannschaft vollzogen. Umso klarer die Worte, mit denen die Entscheidung nun öffentlich kommuniziert wurde.
„Der Nationaltrainer und ich sind uns einig, dass Normann unser Land nicht vertreten kann, wenn er jetzt für einen neuen russischen Verein spielt“, schloss Klaveness ihr Statement. „Die Entscheidung ist uns nicht schwergefallen“, kommentierte Ståle Solbakken Normanns Aus im Nationalteam.
Zuletzt war der Fußballer von einer einjährigen Ausleihe beim englischen Verein Norwich City zu seinem bisherigen Arbeitgeber in Russland, Erstligist FK Rostow, zurückgekehrt. Nun der Wechsel zu Ligakonkurrent Dynamo Moskau, der vermutlich Normanns Karriere im Nationalteam beendet hat.