Schwindelerregende Inflation
Lettland: Kosten fürs Wohnen innerhalb eines Jahres um über 50 % gestiegen
Das Thema Inflation kreist derzeit wie ein Schreckgespenst über die europäischen Finanzmärkte. Neueste Daten des Zentralen Statistischen Amtes in Lettland zeigen nun, dass selbst Werte jenseits der Marke von 20 Prozent keine wilde Theorie mehr sind.
Konkret lag das Inflationsniveau in dem baltischen Land im August bei 21,5 Prozent. Als Hauptgründe dafür gibt LSM.lv den Anstieg der Preise für Waren und Dienstleistungen im Zusammenhang mit Wohnen, Nahrungsmitteln und Verkehr an – fußend auf exorbitant gewachsenen Energiepreisen.
Zwei Beispiele: Innerhalb eines Jahres sind die Preise im Nahrungsmittel- und Getränkebereich (alkoholfrei) in Lettland um 25,7 Prozent gestiegen. Noch dramatischer ist die Situation am Wohn- bzw. Immobilienmarkt, wo Waren und Dienstleistungen um satte 52,4 Prozent zulegten.
Auch auf die lange Sicht ist der Preisanstieg in Lettland alles andere als moderat zu bezeichnen. Nimmt man als Referenzjahr beispielsweise 2015, lag der Anstieg der Verbraucherpreise bis August 2022 bei 37,0 Prozent.
Bei Waren lag der Preisanstieg in diesem Zeitraum bei fast 40 Prozent, bezogen auf Dienstleistungen wurde hingegen ein Plus von 28,1 Prozent gemessen. Mit einer Abschwächung der prekären Situation ist aktuell wegen diverser Krisen nicht zu rechnen – allen voran der Krieg in der Ukraine.