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Treibstoff-Leck löste Rettungseinsatz aus

Estland: Historisches Ausflugsschiff „Jenny Kruse“ im Hafen von Pärnu gesunken

Die „Jenny Kruse“ ist ein fast 80 Jahre altes Segelschiff, das vielen Besuchern des estnischen Seebades Pärnu schöne Stunden beschert haben dürfte. Denn bis vor wenigen Jahren war der Zweimaster rund um die Stadt als Ausflugsschiff unterwegs. Das waren noch Zeiten.

Schiff Jenny Kruse
Die „Jenny Kruse“, am Montag gesunken im Hafen von Pärnu, muss in den kommenden Tagen mit viel Aufwand gehoben werden. (Foto: Aktuaalne kaamera)

Seit gut drei Jahren liegt der Holzsegler nun aber im Hafen von Pärnu vor Anker. Nur mithilfe von Pumpen war es nach Angaben von ERR.ee zuletzt möglich, das arg in die Jahre gekommene Schiff noch über Wasser zu halten.

Zu Beginn dieser Woche dann auf einmal helle Aufregung am Kalda tee-Kai am Rande der Altstadt, da der Segler plötzlich zu sinken begann. Bilder der Nachrichtensendung „Aktuaalne kaamera“ zeigen, dass wenig später nur noch die Masten über Wasser zu sehen waren.

Ausgelöst hat das Ganze wohl ein Defekt der Pumpen. Und als wäre das Problem nicht schon groß genug, beobachteten Augenzeugen dann auch noch einen Treibstoff-Film auf dem Wasser – ausgeflossen wohl aus einem Tank, der beim Sinken leckgeschlagen war.

Nach ersten Bergungsversuchen teilten die Rettungskräfte schließlich mit, dass sich vermutlich 50 Liter Treibstoff an Bord der Jenny Kruse befanden. Genaueres dazu wird es wohl erst in den kommenden Tagen geben, wenn das Schiff gehoben worden ist.

„Im Moment begrenzen die Rettungsteams die Verschmutzung mit absorbierenden Materialien. Wir sind in der Lage, nur sehr wenig von dem Treibstoff aufzufangen. Der größte Teil des Abschöpfens wird wahrscheinlich so lange dauern, bis das Schiff gehoben ist“, teilte ein Sprecher mit.

Bleibt zu hoffen, dass Pärnus Hafen und den angrenzenden Stränden eine größere Verschmutzung erspart bleibt. Laut Medieninformationen sei jedenfalls nicht auszuschließen, dass bis zur Bergung des Schiffes der gesamte Treibstoff in den Hafen geflossen sein wird.

Und dann ist da natürlich noch ein Problem: Wie umgehen mit dem Schiff? Ein zu dem Thema befragter Experte konnte am Montag, dem Tag des Unglücks, noch keine genauen Angaben machen.

„Es müssen Taucher und Kranunternehmen gefunden werden. Das Schiff muss aus dem Wasser gehoben werden. Kurz gesagt, ich kann mir im Moment nicht einmal vorstellen, wie viel das alles kosten wird“, lautete das Statement.

Es sei jedoch unwahrscheinlich, dass das Schiff irreparable Schäden aufweise. Damit besteht zur Stunde zumindest die Hoffnung, dass die Jenny Kruse restauriert werden kann. Ob es noch einmal zu alter Blüte reichen wird, steht hingegen auf einem anderen Blatt Papier.

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