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„Höchst bedeutsamer Ort“

England: 4000 Jahre alte Ritual-Stätte bei Bauarbeiten in Northampton entdeckt – inklusive Lederschuh

Spezialisten des Museum of London Archaeology (MOLA) haben in Overstone bei Northampton eine spannende Entdeckung gemacht. Bei dem Fund handelt es sich um eine etwa 4000 Jahre alte Stätte von hoher ritueller und spiritueller Bedeutung. Die Untersuchungen laufen.

Fotos: Museum of London Archaeology (MOLA)
Foto 1: Es wurde ein ungewöhnliches römisches Steingebäude freigelegt.
Foto 2: Römische Töpferwaren auf dem Gelände der Stätte.
Foto 3: Graburne aus der Bronzezeit.
Foto 4: 2000 Jahre alte Blume, konserviert im Boden nahe einer Quelle.
Foto 5: Bronzezeitlicher Grabhügel.
Foto 6: Konservierte Walnussschale aus der Römerzeit.

Details zum Fund wurden vom MOLA diese Woche veröffentlicht. Daraus geht hervor, dass die Stätte mehr als 2000 Jahre lang genutzt wurde. Also bis in die Römerzeit, was entsprechende Artefakte belegen, die bei der Grabung freigelegt wurden.

MOLA-Archäologe Simon Markus teilte mit: „Es muss ein höchst bedeutsamer Ort für die antiken Gemeinschaften in der Region gewesen sein. Ein Ort von hoher symbolischer, aber weniger von funktionaler Bedeutung.“

Zu diesem Schluss kamen die Experten durch den wohl ältesten Teil der Anlage. Hierbei handelt es sich um einen bronzezeitlichen Grabhügel, der zwischen 2.000 und 1.500 v. Chr. errichtet worden sein muss.

Das Ungewöhnliche: Das Grab enthielt keine menschlichen Überreste, sondern nur fünf leere Urnen. „Die Tatsache, dass sich keine menschlichen Spuren in dem Grabhügel nachweisen lassen, deutet stark auf einen rein symbolischen Zweck des Baus hin“, schlussfolgert Markus.

Die Archäologen haben die Stätte im Vorfeld einer neuen Wohnbebauung in der Gemeinde Overstone entdeckt, die nordöstlich von Northampton liegt. Es ist ja das Gute in England, dass die Bebauung neuer Flächen sehr häufig Hand in Hand mit archäologischen Voruntersuchungen geht.

So auch in diesem Fall, weshalb nicht der Bagger, sondern das MOLA-Team auf ein ungewöhnliches Steingebäude aus der Römerzeit stieß. Datiert wurde es auf den Zeitraum von 43 bis 410 nach Christus. Verziert war es mit kunstvoll bemalten Stuckarbeiten und verfügte über einen unterirdischen Raum.

Da sich in unmittelbarer Nähe eine natürliche Wasserquelle befindet, gehen die Archäologen von einem engeren Zusammenhang aus. Passend dazu wurden auch große Wassertanks gefunden, auf deren Böden sich 2000 Jahre alte organische Überreste wie Pflanzen und sogar ein kompletter Lederschuh fanden.

Das MOLA-Team teilte laut BBC mit, die Arbeiten an der Stätte alsbald fortsetzen zu wollen. Im Zentrum der Forschung werde dann besagte Quelle und ihre Bedeutung für die Stätte stehen. Da dürfte also noch einiges kommen in den nächsten Monaten.

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