Doppelnamen seltener geworden
Die beliebtesten Babynamen 2022 in Norwegen
Der Name Nora steht das vierte Jahr in Folge an der Spitze der beliebtesten Mädchennamen in Norwegen, aber im Vergleich zu 2021 erhielten ein paar Babys weniger diesen Namen.
Bei den Jungennamen führte Noah (oder in der Schreibweise Noa) im Vergangenen Jahr allein die Statistik an, aber 2022 teilt sich Noah den ersten Platz mit Jakob, wie aus aktuellen Zahlen des Statistischen Amtes Norwegens hervorgeht.
Emma war der zweitbeliebteste Mädchenname, gefolgt von Olivia, Ella und Sofie/Sophie. Emil, Lucas und Oliver waren die anderen beliebtesten Jungennamen in den Top 10. Neu auf der Liste sind in diesem Jahr Iben, Sara und Theodore.
Wo warst du, Jakob?
Jakob war Ende des 19. Jahrhunderts sehr beliebt, verlor jedoch gegen Ende der 1950er-Jahre an Popularität, bevor der Name Mitte der 1990er-Jahre ein Revival erlebte. Mit dem diesjährigen (geteilten) ersten Platz steht Jakob seit 2017 bereits zum vierten Mal an der Spitze.
„Es ist üblich, dass zwischen Perioden, in denen ein Name beliebt ist, etwa 100 Jahre liegen. Das mag daran liegen, dass sich viele Menschen vom Stammbaum inspirieren lassen, ohne eine direkte Assoziation mit dem Namen zu haben“, sagt der amtliche Chefstatistiker Anders Sønstebø.
Andererseits ist Noah in Norwegen traditionell nicht besonders beliebt, gewann aber um die Jahrtausendwende an Fahrt und belegte letztes Jahr erstmals den ersten Platz.
„Obwohl Noah vor dem Jahr 2000 in Norwegen fast unbekannt war, hat er sich seit einiger Zeit einen Namen gemacht – sowohl durch die Bibel als auch durch Trendsetzung aus dem Ausland“, so Sønstebø.
Bei den Mädchen ist der Name Nora seit langem beliebt, aber seine Häufigkeit nimmt ab, wurden im Jahr 2021 noch 412 neugeborene Mädchen so genannt, sind es 359 im Jahr 2022. Trotzdem ist Nora immer noch der beliebteste Mädchenname, knapp vor Emma.
„Sowohl Nora als auch Emma sind seit einiger Zeit beliebt und kämpfen seit 2012 mehr oder weniger um den ersten Platz. Namenstrends bewegen sich normalerweise langsam, und wir sehen an der Spitze geringfügige Unterschiede zum letzten Jahr“, sagt Anders Sønstebø.
Die Trends
Im Jahr 2022 bekamen 1,4 Prozent der Mädchen zwar den Namen Nora, allerdings fast 8 Prozent der Mädchen wurden auf einen völlig einzigartigen Namen getauft, verglichen mit 7 % der Jungen.
Zwischen den Jahren 2021 auf 2022 ist die Liste der verschiedenen Namenstypen um 5 Prozent gewachsen.
„Obwohl es nicht unbedingt die größten Veränderungen bei den Topplätzen gibt, sehen wir, dass immer mehr Menschen weniger gebräuchliche Namen wählen. Es ist nur natürlich anzunehmen, dass wir uns in einer Zeit befinden, in der das Individuum mehr Raum bekommt“, sagt Anders Sønstebø.
Iben, Sara und Theodor haben allesamt Fahrt aufgenommen und es in die Top 10 der beliebtesten Namen des letzten Jahres geschafft.
Iben, die weibliche Form des germanischen Namens Ivo, wurde in Norwegen bis zur Jahrtausendwende kaum verwendet, als der Name an Bedeutung gewann und letztes Jahr zum ersten Mal in den Top-10 auftauchte.
Sara ist eine alte Bekannte, die es wieder in die Topliste geschafft hat. Seit dem Jahr 2000 ist sie jedes Jahr innerhalb der Top-Platzierungen auf und ab geklettert, allerdings mit einem kleinen Ausfall im Jahr 2019.
Theodor lag 2019 schon einmal auf Platz 10 und feiert nun seine Rückkehr in die Bestenliste in der Geschichte der Namensstatistik. Der Name war im 19. Jahrhundert beliebt, mit einem Rückgang im 20. Jahrhundert, bevor er in den 2000er Jahren ein vollständiges Comeback feierte.
Theodor kam, Oskar ging. Im Jahr zuvor noch auf Platz 2, rutschte Oskar diesmal aus den Top 10.
„Oskar ist ein Name, der in den letzten Jahren sehr beliebt war, aber von 2021 auf 2022 um 19 Prozent in der Gunst gefallen ist. Es wird spannend sein, diesen Namen weiter zu verfolgen“, sagt Anders Sønstebø.
Birk ist derzeit nicht in der Spitze vertreten, hat aber gegenüber dem Vorjahr ein Beliebtheits-Plus von 78 Prozent zu verzeichnen. Birk rückte damit von Platz 70 auf Platz 37 vor.
Bei den Mädchen ist der Name Hedvig auch im Jahr 2022 ein Aufsteiger. In diesem Jahr macht dieser Name den größten Sprung bei den Mädchen: Er springt um 15 Plätze von Platz 38 auf Platz 23.
Doppelnamen unbeliebter
Im Jahr 2022 erhielten etwa 18 Prozent der Neugeborenen in Norwegen einen Doppelnamen. Doppelnamen sind am häufigsten in Troms und Finnmark, wo 28 Prozent der Neugeborenen zwei Vornamen erhielten. Die wenigsten Doppelnamen wurden in Rogaland vergeben (13 Prozent).
„Der Anteil der Doppelnamen ist in den letzten Jahren zurückgegangen, und wir stellen fest, dass die große Mehrheit zweisilbige Namen mit vier oder fünf Buchstaben bevorzugt. Das kann damit zusammenhängen, dass mehr Kinder den Nachnamen beider Elternteile erhalten und dass für viele Menschen drei Namen zusammen ausreichen“, sagt Anders Sønstebø.
Im Jahr 2022 trugen 20 Prozent der Jungen und 17 Prozent der Mädchen einen Doppelnamen.
Zur Top 50-Liste der beliebtesten Vornamen Norwegens: ssb.no.
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