Kann Täterschaft jemals ermittelt werden?
Schweden: Nord Stream-Sabotage höchstwahrscheinlich „staatlich“ verschuldet
Allmählich scheinen sich ein paar Fragezeichen hinter der Sabotageaktion an den Nord Stream-Pipelines im September 2022 zu lichten. Zumindest rund um die Frage, ob tief in der Ostsee eine sozusagen privaten Motiven folgende Gruppierung zugange war.
Dem erteilte die schwedische Staatsanwaltschaft an diesem Donnerstag eine recht deutliche Absage. Es sei nach derzeitigem Kenntnisstand höchstwahrscheinlich, dass nur ein staatlicher Akteur für die Explosionen verantwortlich sein könne.
Zugleich wies die Staatsanwaltschaft auf die nach wie vor ungeklärte nationale Identität der Täter hin. Dies werde womöglich auch so bleiben, heißt es in der Mitteilung. Staatsanwalt Mats Ljungqvist dazu laut AP:
Wurden die Explosionen auf schwedischem Hoheitsgebiet vorbereitet?
„Wir hoffen, dass wir noch feststellen können, wer dieses Verbrechen begangen hat, aber angesichts der Umstände wird dies wahrscheinlich sehr schwierig sein.“ Ein Ziel der Ermittlungsbehörden ist es herauszufinden, ob die Explosionen auf schwedischem Hoheitsgebiet vorbereitet wurden.
Ljungqvist betonte, der von der schwedischen Staatsanwaltschaft als „grobe Sabotage“ bezeichnete Fall sei komplex und daher zeitaufwendig zu untersuchen. Die Staatsanwaltschaft gab daher keine Einschätzung dazu ab, wann die Ermittlungen abgeschlossen sein könnten.
Zuletzt hatte es unter anderem mediale Vermutungen gegeben, dass eine Gruppe von Personen eine von einem ukrainischen Unternehmen in Polen gemietete Jacht für den Angriff genutzt haben könnte. Die ukrainische Regierung hat eine Beteiligung an der Sprengung jedoch stets bestritten.
Genauso wie übrigens Moskau, das zwischenzeitlich das britische Militär als Sabotage-Verursacher ins Spiel gebracht hatte. Die USA waren auch schon in der Verlosung, was natürlich erahnen lässt, wie äußerst sensibel die Ermittlungen in diesem Fall sind.