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Am Samstag in Kraft getreten

Finnland: Netzfischerei-Verbot schützt junge Saimaa-Ringelrobben beim „Sprung“ ins Leben

Am Samstag ist im Südosten Finnlands im sogenannten Saimaa-Seensystem ein nahezu flächendeckendes Verbot für Netzfischerei in Kraft getreten. Die Maßnahme dient dem Schutz neu geborener Saimaa-Ringelrobben, die laut WWF „weiterhin vom Aussterben bedroht“ sind.

ringelrobbe saimaa
Die laut WWF leider noch immer vom Aussterben bedrohte Saimaa-Ringelrobbe. Ihr Bestand erholt sich seit Jahren, aber nur sehr langsam. (Foto: Suomen luonnonsuojeluliitto / www.sll.fi)

Im vergangenen Herbst schätzten Experten die Population auf insgesamt 430 bis 440 Tiere. Es handelt sich damit um eine der seltensten Robbenarten der Welt. Vor allem aber: Für Neugeborene gilt das Ertrinken in Fischernetzen als Todesursache Nummer 1.

In der Regel kommen Saimaa-Ringelrobben Ende Februar bis Anfang März zur Welt, worauf sie sich in den ersten Lebenswochen ausschließlich in einem Unterschlupf aufhalten und von Muttermilch ernährt werden.

Saimaa See
Blick auf Saimaa-See und Landschaft: Das Seensystem hat eine Fläche von insgesamt 4.400 km². (Foto: Alex Stemmer / depositphotos.com)

Dann aber, wenn es wärmer wird, geht es sozusagen zum Schwimmen- und Tauchenlernen vor die Tür, weshalb Netzfischerei für den Robbennachwuchs gerade in den Monaten April bis inklusive Juni hoch gefährlich ist. Daher auch gilt das aktuelle Verbot für genau diese Periode.

Mitte der 80er Jahre gab es wenig mehr als 100 Saimaa-Ringelrobben

Und siehe da: Die Population hat sich aufgrund dieser und anderer Schutzmaßnahmen in den vergangenen Jahren um jeweils mehr als fünf Prozent erholt. Zum Vergleich: Mitte der 80er Jahre lag der Bestand bei wenig mehr als 100 Tieren.

saimaa seensystem
Im riesigen Saimaa-Seensystem hätten laut Expertenschätzungen bis zu 6.000 Ringelrobben Platz. (Eigene Darstellung / Wikipedia)

Besonders sind die Saimaa-Ringelrobben deshalb, weil sie in Süßwasser leben. Und zwar als Relikt der letzten Eiszeit, wenn man so will. Seither leben die Robben im geschlossenen System des Saimaa-Sees, fernab der Weltmeere.

Also musste sich die Ringelrobbe im Laufe der Zeit an die labyrinthartigen Gewässer des riesigen Seensystems anpassen. Ihre im Vergleich größeren Augen und auch das vergrößerte Hirn sind Folgen dieser Anpassung.

Kurzfristig heißt es nun aber wieder „Daumen drücken!“, dass das mehrmonatige Verbot der Netzfischerei zum gewünschten Erfolg führt. Zu einer weiteren Erholung der Population nämlich, was hoffentlich die nächsten Zählungen zeigen werden. Yle.fi berichtete am Samstag über das Thema.

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