Norweger im Konsumrausach
Black Friday – Norwegischer Shop-Betreiber verdoppelt die Preise
Der Betreiber eines Online-Shops in Norwegen hat angekündigt, die Preise seiner Produkte am sogenannten Black Friday zu verdoppeln. Er sagt, er protestiere damit gegen das „unverantwortliche“ Verhalten von Händlern.
Der Student Torbjørn Selseng betreibt nebenbei den kleinen Online-Shop Bjøddn für selbsgestrickte Stirnbänder.
Gegenüber dem norwegischen Fernsehen NRK sagte Selseng: „Es ist vermutlich ein schlechtes Geschäft, aber ich hoffe, damit meinen Standpunkt klar zu machen.“
„Für mich ist es offensichtlich – wenn wir dieses Jahrhundert überstehen wollen, müssen wir etwas ändern. Besonders in den reichen Ländern müssen wir das Konsumverhalten überdenken.“, sagte er weiter.
Black Friday ist ein Trend aus den USA, der sich immer weiter über die Welt ausbreitet. Besonders die Norweger sind von ihm angetan. Der Black Friday wird einen Tag nach Thanksgiving abgehalten – der Name für den Tag des Konsumrausches leitet sich von der Tatsache ab, dass nach Thanksgiving die Händler beginnen, schwarze Zahlen zu schreiben.
In Norwegen erlangte dieser Tag schon bald höchste Wichtigkeit im Verbraucher-Kalender.
Am letztjährigen Black Friday gaben die Konsumenten insgesamt 363 Mio. Euro aus, und damit 5,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Experten erwarten, dass der Konsum im diesjährigen Event noch ein Mal gesteigert wird.
Auch, wenn Selseng die Möglichkeit hätte, ebenfalls davon zu profitieren, möchte er bei der „Konsumorgie“ nicht mitmachen.
„Der Black Friday begünstigt unverantwortliches Konsumverhalten. Die Händler müssen die Verantwortung übernehmen, und ihre Kunden davor bewahren, Dinge zu kaufen, die sie nicht brauchen. Black Friday ist ein bewusstes Abgeben der Verantwortung.“
Selseng ist nicht allein im Kampf gegen den Konsumrausch. Der Möbelgigant IKEA wird seine Preise an diesem Freitag ebenfalls nicht reduzieren.
„Wir haben früher an Black Friday teilgenommen“, sagte Anders Lennartsen, Abteilungsleiter „Nachhaltigkeit“ bei IKEA Norwegen gegenüber E24, „aber die Sache lief aus dem Ruder.“
ap