„Bedeutsamer“ Fund in London
England: Mutmaßliche Fabrik für illegale Waffen aus 3D-Drucker aufgeflogen
3D-Drucker bringen eigentlich alles mit, um das Leben der Menschen zu erleichtern und zu verbessern. Mit der Technologie können beispielsweise Prothesen oder Herzklappen millimeterpräzise in kurzer Zeit hergstellt werden.
In der Chirurgie, im Maschinenbau, in der Autoindustrie und andernorts ermöglicht das Verfahren immer mehr, was zuvor zwar denkbar, nur eben nicht durchführbar war. Aber: Beim 3D-Druck gibt es auch eine andere, eine potenziell kriminelle Seite, wie die britische National Crime Agency vor ein paar Tagen feststellen musste.
Am Donnerstag nahmen Beamte des NCA einen Mann fest, der im Verdacht steht, mithilfe der Technologie maßgefertigte 3D-Druckerwaffen hergestellt zu haben. Und zwar in einer stillgelegten Industrieanlage in Croydon im Süden von London.
Ersten Auswertungen zufolge dürfte der Festgenommene das Ziel verfolgt haben, Schreckschusspistolen durch den Einbau 3D-gedruckter Teile im großen Stil in tödliche Waffen umzuwandeln. Ein Service, der in der Unterwelt natürlich sehr begehrt sein dürfte.
Krimineller Business-Plan mit 3D-Drucktechnologie – Verstoß gegen das Waffengesetz
In einer Mitteilung der NCA-Einheit für bewaffnete Operationen heißt es, man habe zunächst eine vermutlich funktionierende, mit 3D-Druck umgebaute Waffe und 9-Millimeter-Magazine in einem Privatauto sichergestellt.
Bei einer separaten Durchsuchung in besagter Industrieanlage in London fanden die Beamten dann eine Reihe von Werkzeugen und Maschinen, die zur Herstellung von Waffen und Munition verwendet werden können. Darunter gleich mehrere 3D-Drucker.
Der mutmaßliche Waffenhändler ist wegen des Verstoßes gegen das Feuerwaffengesetz bereits angeklagt worden. Laut BBC hat sich der Beschuldigte jedoch noch nicht zu den Vorwürfen geäußert.
Mitte Juni soll vor dem Croydon Crown Court der Prozess stattfinden, dann wird man mehr erfahren. Die beschlagnahmten Waffen werden derzeit von Forensikexperten analysiert, wobei die Aktion bereits jetzt als „bedeutsam“ eingestuft wird.