Im Land der schrägen Wettbewerbe
Wir sind Schlammfußball-Weltmeister – Deutsches Team holt Titel in Finnland
Bei der alljährlichen Schlammfußball-Weltmeisterschaft kämpften am Wochenende mehr als 100 Mannschaften in den Sümpfen von Hyrynsalmi in Mittelfinnland um den Titel. Und siehe da, die deutsche Titelmisere bei internationalen Fußballturnieren ist beendet: Wir sind wieder Weltmeister!
Das diesjährige Turnier der Männer gewann der Jugendclub Lindenau aus Brandenburg. Bei den Damen gewann das Team Lahen Stolit aus Finnland den Titel.
„Die Finnen sind verrückt nach dieser Veranstaltung“, sagte Jussi Kiiskila, einer der Organisatoren, gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, und fügte hinzu, dass die Zahl der internationalen Teams Jahr für Jahre zunehme.
Bisher haben an der Schlammfußball-Weltmeisterschaft Mannschaften aus England, den Niederlanden, Schweden, Schottland und Island teilgenommen. Und nun eben auch der Jugendclub Lindenau aus Deutschland, der neue Weltmeister im Schlammfußball. Glückwunsch!
Der Titel bei den Frauen bleibt in Finnland
Die Spielerin Siri aus der siegreichen Frauenmannschaft erzählte gegenüber AFP von den besonderen Herausforderungen:
„Wir sind im Schlamm stecken geblieben und haben unsere Schuhe verloren.“ Die Spielerinnen müssten wirklich fit sein, so Siri. Und weiter: „Es ist wirklich hart, manchmal kann man gar nicht laufen, man muss kriechen.“
Das Spielfeld selbst ist ein Sumpfgebiet, das durch eine weiße Linie abgegrenzt ist. Da die Spielfelder von den Kräften der Natur geformt werden, hat jedes Feld seinen eigenen Charakter.
Die Finnen sind berühmt für ihre ausgefallene Wettbewerbe – Stiefelweitwurf-Meisterschaft, Luftgitarren-Meisterschaft und Frauentragen-WM – um nur einige zu nennen.
Der Schlammfußball entstand im Jahr 1998 – der Legende nach kamen finnische Skilangläufer auf die Idee, Schlammstrecken in ihren Trainigsplan zu intergrieren, heißt es auf der Website des Verantsalters.
Die meisten Regeln entsprechen dem traditionellen Fußball, allerdings stehen nur fünf Spieler und ein Torwart auf dem Feld, und die Spielzeit besteht aus zwei Halbzeiten von je 10 Minuten. Mehr würde man im knietiefen Schlamm nicht überstehen.