Im Süden nichts Neues
Island: Schlechte Brutsaison nach kalt-nassem Frühling
Die Brutsaison vieler Zugvögel in Island neigt sich dem Ende zu. Experten zufolge waren die Bedingungen im Süden Islands aufgrund des kalten und nassen Frühjahrs nicht optimal.
„Dies ist in gewisser Weise ein durchschnittliches Jahr; wir machen jeden Sommer zwei Fahrten, bei denen wir die Jungvögel beobachten. Bei der ersten Fahrt bewerten wir den Bruterfolg von Arten, die ihre Eier früh legen, wie Austernfischer und Pfuhlschnepfen, und bei der zweiten Fahrt konzentrieren wir uns auf die Arten, die später brüten, wie zum Beispiel Regenpfeifer. In beiden Fällen waren die Ergebnisse deutlich unterdurchschnittlich“, erklärte Tómas Grétar Gunnarsson, Leiter des Forschungszentrums an der Universität von Island, gegenüber dem isländischen Nachrichtenportal RÚV.
Der Bruterfolg von Seevögeln wird seit 2011 jährlich vom Zentrum ausgewertet.
Laut Gunnarsson ist dies vor allem auf die schwierigen saisonalen Bedingungen im Frühjahr und Frühsommer in Südisland zurückzuführen. Es wird jedoch erwartet, dass die Brutergebnisse in den nördlichen und östlichen Regionen besser ausfallen werden.
„Es ist eine Kombination aus verschiedenen Faktoren, die dies beeinflussen“, so Gunnarsson weiter. „Wetterbedingungen, Nahrungsverfügbarkeit und Brutzeiten – alles hängt bis zu einem gewissen Grad miteinander zusammen.“
Außerdem sind Ornithologen besorgt über die Papageientaucherpopulation, da sie in den letzten Jahren schlechte Brutbedingungen hatte.