„Lange davon geträumt“
Norwegen: Überraschende Steinzeit-Artefakte deuten auf allererste Einwanderer aus Osteuropa hin
Bei archäologischen Ausgrabungen in der westnorwegischen Gemeinde Vinjeøra sind jahrtausendealte Artefakte entdeckt worden, die von einer post-eiszeitlichen Einwanderungswelle aus dem Osten Europas zu stammen scheinen.
Quelle: Silje Elisabeth Fretheim / NTNU University Museum Trondheim
Bild 1: Gefunden wurden scharfkantige Feuersteine, teils wie mit dem Lineal gezogen.
Bild 2: Weitere Artefakte aus der historischen Stätte.
Bild 3: Meeresspiegel und Küstenlinie vor 10.200 Jahren (im roten Ring das Ausgrabungsgebiet am Skardbekken).
Bild 4: Bei der Ausgrabung wurde erst einmal mit grobem Besteck gearbeitet.
Bekannt ist, dass es Menschen nach dem Rückzug des Eises auch aus den Regionen am Schwarzen Meer und der heutigen Ukraine über Russland und Finnland bis in den Westen Skandinaviens zog. Allerdings gab es hier bislang so gut wie keine greifbaren Hinweise auf die weit gereisten Siedler.
„Wir haben viele Artefakte aus der Pionierzeit der Einwanderer aus dem Süden gefunden. Dem gegenüber standen bis dato praktisch keine Funde, die auf die frühesten Einwanderer aus dem Osten zurückgeführt werden können“, teilte Archäologin Silje Elisabeth Fretheim vom NTNU University Museum in Trondheim mit.
Daher auch gingen Fretheim und ihr Team bei der nun laufenden Ausgrabung davon aus, „lediglich“ weitere Lebenszeichen jener Pioniergruppe von Zuwanderern gefunden zu haben, die vor etwa 11.000 Jahren aus Portugal und Spanien in den hohen Norden zogen.
Doch schnell fiel auf, dass die gefundenen Artefakte – vor allem Feuersteine und anderes Handwerkszeug – filigraner und fortschrittlicher gearbeitet sind, als die Forschung es mit den Pionieren aus dem Süden Europas in Verbindung bringt.
„Wir fanden kleine und mittelgroße Feuersteinobjekte. Einige hatten scharfe Kanten, die so gerade und parallel waren, dass sie mit einem Lineal hergestellt worden sein könnten“, schildert Fretheim die ersten Beobachtungen.
Die Spuren der Siedler verschwanden mit der sich verändernden Landschaft
„Zudem stießen wir auf einen konischen Steinkern, bei dem es gleich keinen Zweifel gab, dass wir es hier mit einer völlig anderen Technologieart zu tun hatten. Einer Technologie, die sich von der Pionierkultur der aus Süden Eingewanderten klar unterscheidet.“
Dazu muss man wissen, dass das Fehlen von lebensnahen Beweisen der östlichen Einwanderer in Fachkreisen keineswegs ein Mysterium ist. Schließlich hatte man es im post-eiszeitlichen Norwegen mit einer nahezu dynamischen Landschaftsentwicklung zu tun.
Konkret: Die nach dem Rückzug des Eises vergleichsweise rapiden Veränderungen des Meeresspiegels haben die allermeisten Spuren von Siedlern an der Westküste Norwegens aus der Zeit von 8.500 bis 7.000 vor Christus schlichtweg verschwinden lassen – weggespült oder erodiert.
Ärgerlich aus archäologischer Sicht ist das deshalb, weil diese geologische Entwicklung fast genau mit der Welle von Einwanderungen aus dem Osten zusammenfiel. „Aus diesem Grund gibt es zwischen der Finnmark und Ostnorwegen nur sehr wenige Funde aus dieser Zeit“, sagt Fretheim.
Aber: „Tief in den Fjorden ist die Landhebung anders verlaufen, sodass die Siedlungen hier erhalten geblieben sind. Wir haben lange davon geträumt, diesen Fund zu machen, und wir haben hier ein perfektes Blatt bekommen“, wird Fretheim von Science Norway zitiert.
Zwischen den Migrationsströmen aus Süd und Ost lagen etwa 1.000 Jahre
Skandinavien war das Gebiet in Europa, in dem das Eis während der letzten Eiszeit am längsten anhielt. Die norwegische Küste wurde erst vor rund 12.500 Jahren eisfrei. Etwa 1.000 Jahre später kamen die ersten Menschen in das Gebiet, das heute Norwegen oder Schweden heißt.
Skelettanalysen haben gezeigt, dass Skandinavien in der Zeit nach dem Rückzug des Eises zwei große Migrationswellen erlebt hat. Die erste kam aus dem Südwesten und bildete die Pionierkultur. Es handelte sich um Menschen, die – wie bereits erwähnt – aus dem heutigen Spanien und Portugal gezogen kamen.
Nochmals 1.000 Jahre später gab es eine weitere große Einwanderungswelle, dieses Mal aus dem Nordosten. Diese Menschen hatten eine eigene Technik zur Herstellung von Steinwerkzeugen, die sich deutlich von den Techniken der südlichen Einwanderer unterschied – und dominant wurde.
„Es sieht so aus, als ob beide Kulturen aufeinandertrafen und etwas voneinander zu lernen hatten. Die Menschen aus dem Osten brachten neue Technologien mit, während die Menschen aus dem Süden die Landschaft und die Lebensweise an der Küste kannten“, sagt Fretheim.
Halli Hallöchen, wieso söllte der Moderne Mensch aus der Trockenzone oder Osteuropa kommen? Dies ergibt doch eigentlich keinen Sinn, logischerweise kommt bei dem Beginn der Tektonischen Ereignisse, die Gesunde am Gemäßigtsten Engergie aus der Mitte und am Ende vonr Oberen. Zur Anfangs war ja durch die Abstoßung alles vielleicht südlich gelagert, durch dies alles ist’s doch Unmöglich dass der Moderne Mensch wo anders als aus der gemäßigten Zone, Herentstanden ist. Lg Sven Balzer