„Illegale Beschaffung von West-Technologie“
Schweden: Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen möglichen Russland-Spion
Die schwedische Staatsanwaltschaft hat an diesem Montag Anklage gegen einen Mann erhoben, der über einen Zeitraum von rund neun Jahren im Auftrag Russlands in Schweden und den USA als Spion tätig gewesen sein soll.
Die Polizei hatte Sergej Skvortsov, der neben der schwedischen auch die russische Staatsbürgerschaft besitzt, im November 2022 in Stockholm festgenommen – zusammen mit einer zweiten Person, die allerdings kurz darauf wieder freigelassen wurde.
Dem 60-Jährigen wird laut Anklageschrift vorgeworfen, zwischen 2013 und 2022 grob rechtswidrige nachrichtendienstliche Aktivitäten gegen Schweden und die Vereinigten Staaten von Amerika durchgeführt zu haben.
Die Anwältin des Angeklagten, Ulrika Borg, gab hingegen an, Skvortsov streite jegliches ihm vorgeworfene Fehlverhalten ab. „Er bekräftigt, dass er unschuldig ist“, teilte sie gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters mit.
Festnahme im November 2022 bei Aufsehen erregendem Einsatz im Stockholmer Vorort Nacka
Dagegen behauptet die Staatsanwaltschaft, Skvortsov habe im Auftrag Russlands gehandelt, um Informationen zu sammeln, die die Sicherheit der USA und Schwedens beeinträchtigen könnten. Zugleich soll er an Sanktionen vorbei unterschiedliche Objekte im Auftrag Moskaus erworben haben.
„Skvortsov und sein Unternehmen waren für den russischen Militärgeheimdienst GRU und einen Teil des russischen Staates eine Plattform für die illegale Beschaffung von Technologien aus dem Westen“, heißt es in der Anklageschrift.
Skvortsov und seine Frau sind im November 2022 bei einer morgendlichen Razzia von einem Sondereinsatzkommando festgenommen worden. Bei dem Aufsehen erregenden Einsatz im Stockholmer Vorort Nacka waren auch zwei Militärhubschrauber im Einsatz.