Fast 50 Prozent der Ertrinkenden ist alkoholisiert
Finnland verzeichnet weniger Ertrinkungsunfälle
Die Zahl der Ertrinkungsfälle ist in Finnland zwischen Januar und August dieses Jahres im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt um fast die Hälfte zurückgegangen, das berichtet das finnische Nachrichtenportal Yle.
Nach den vom finnischen Schwimmlehrer- und Lebensrettungsverband (SUH) aus den Medien zusammengetragenen Statistiken ertranken im Zeitraum von Juni bis August dieses Jahres 40 Menschen, während der Durchschnitt für diese Monate in den letzten zwei Jahrzehnten bei 65 lag.
Von Januar bis August gab es 57 Ertrinkungstote, fast die Hälfte des langjährigen Durchschnitts von 99.
Gründe möglicherweise schlechtes Wetter gut und Aufklärung
Der Kommunikationsbeauftragte des SUH, Niko Nieminen, erklärte in einer Mitteilung, dass der Rückgang der Ertrinkungsfälle zum Teil auf das regnerische Wetter im letzten Teil des diesjährigen Sommers zurückzuführen sei. Andererseits wies er auch darauf hin, dass der Sommer in vielen Teilen des Landes überdurchschnittlich warm war.
„Es ist möglich, dass die jüngsten Kampagnen zur Wassersicherheit und andere Aufklärungsmaßnahmen auch das öffentliche Bewusstsein geschärft und zu sichererem Verhalten im und am Wasser geführt haben“, fügte Nieminen hinzu.
Fast die Hälfte betrunken
Jedes Jahr ertrinken in Finnland etwa 100-150 Menschen, etwa die Hälfte davon in den Sommermonaten. Fast 50 Prozent der Ertrinkenden ist alkoholisiert.
Typischerweise ertrinkt man beim Schwimmen oder Baden in einem Pool, bei der Benutzung eines Ruderboots oder als Folge eines Sturzes vom Ufer oder Steg. Oft sind die Menschen allein, zum Beispiel am Strand des eigenen Ferienhauses oder in vertrauten Gewässern, so die Mitteilung des Verbandes.
Von den in den ersten sieben Monaten des Jahres registrierten Ertrinkungsfällen, bei denen die Ursache bekannt ist, ereigneten sich die meisten im Zusammenhang mit dem Verkehr auf dem Wasser.
„Jeder ist gefährdet, der ins Wasser geht. Unfälle kommen immer unerwartet, daher ist es am besten, wenn man sich vor dem Schwimmen und dem Gang ins Wasser Gedanken über die Sicherheit macht“, sagt Nieminen.
„Schwimmen Sie parallel zum Ufer, damit Sie mit den Füßen den Grund erreichen können, wenn es nötig ist. Nehmen Sie immer einen Freund oder eine Freundin mit, damit im Falle einer unerwarteten Situation jemand da ist, der Ihnen helfen kann. Bleiben Sie am Ufer, wenn Sie betrunken sind, tragen Sie Schwimmwesten, wenn Sie aufs Wasser gehen, und vermeiden Sie unnötige Risiken. Die Sicherheit im Wasser ist weitgehend eine Frage der Einstellung“, schließt Niko Nieminen.
Den vorläufigen Daten zufolge ertranken im August 11 Menschen.
Männer ertrinken häufiger als Frauen
Von den Ertrinkungstoten im August ereigneten sich drei in West- und Mittelfinnland, drei in Ostfinnland, zwei in Nordfinnland, einer in Südwestfinnland, einer in Lappland und einer im Ausland.
Von den Ertrinkungsfällen zu Beginn des Jahres ereigneten sich 13 im Zusammenhang mit dem Wasserverkehr, 11 beim Schwimmen, 9 durch unbeabsichtigte Stürze ins Wasser, 6 durch Eintauchen unter Eis, und in 18 Fällen ist die Reihenfolge der Ereignisse nicht bekannt. Von den diesjährigen Ertrinkungsfällen sind 37 männlich, 6 weiblich und in 14 Fällen ist das Geschlecht unbekannt.
Im vergangenen Jahr ertranken 15 Personen im August und 71 im Zeitraum Januar-August, so die vorläufige Statistik des SUH.
Im Juli schwamm der Finne Patrik Kvikant durch den Finnischen Meerbusen von Tallinn nach Helsinki, um Geld für den Schwimmunterricht für unterpreviligiert Kinder zu sammeln.