Vorbereitung auf den GAU
Litauen hält Übungen wegen drohender Kernschmelze im weißrussischen Atomkraftwerk ab
In Litauen wird am 21. September eine Mehrzweck-Übung abgehalten, um sich auf einen möglichen Unfall im weißrussischen Kernkraftwerk Astrawez vorzubereiten, sagte Innenministerin Agnė Bilotaitė am Mittwoch dieser Woche.
„Das ist unser Job und dies wird nicht die erste Übung sein, die das Innenministerium im Zusammenhang mit der Vorbereitung auf einen möglichen Unfall im Astrawez-Kernkraftwerk organisiert“, sagte die Ministerin am Mittwoch vor einer Kabinettssitzung gegenüber Reportern, wie 15min.lt berichtet.
Im Juli hat Weißrussland den zweiten Block seines Kernkraftwerks Astrawez nahe der litauischen Grenze in Betrieb genommen und dessen Leistung erhöht.
Litauen hat Weißrussland im Zusammenhang mit der Inbetriebnahme von Block 2 aufgefordert, den Block erst dann in Betrieb zu nehmen, wenn die festgestellten Sicherheitsprobleme behoben sind, die erforderlichen Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit durchgeführt wurden und die internationalen Normen und Anforderungen an die nukleare Sicherheit und den Umweltschutz strikt eingehalten werden.
Zwischenfälle bereits beim Bau des AKW
Litauen und internationale Experten sind der Ansicht, dass der Bau des weißrussischen Kernkraftwerks in Astrawez unter eklatanter Verletzung der technischen und ökologischen Standards erfolgte.
Bereits der Bau des Reaktors in Astrawez war von zahlreichen Un- und Zwischenfällen geprägt, von Materialklau bis zur Misshandlung von Arbeitern. Der Streit zwischen Litauen und Weißrussland um den Bau und Inbetriebnahme des AKW schwelt schon seit Jahren. Ein Lösung dafür scheint unter der derzeitigen weißrussischen Diktatur unmöglich zu sein.
Astrawez liegt nur eine 10-minütige Autofahrt von der Grenze zu Litauen entefernt. Und nur rund 40 Kilometer Luftlinie von der litauischen Hauptstadt Vilinius.
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