Dekarbonisierung des maritimen Sektors
Schottland: Orkney-Inseln erhalten Elektrofähren für dreijähriges Versuchsprojekt
Die Orkney-Inseln werden zwei Elektrofähren testen, nachdem sie mehr als 15 Millionen Pfund an Fördermitteln erhalten haben. Das Geld stammt aus dem Zero Emission Vessels and Infrastructure Fund der britischen Regierung, der die Dekarbonisierung des maritimen Sektors zum Ziel hat.
Der Rat der Orkney-Inseln begrüßte den Schritt als „großartige Nachricht für unsere Gemeinschaft“. Zuletzt hatte es nämlich Stress mit Edinburgh und London gegeben, da die für den Archipel im Norden Schottlands lebenswichtige Fährflotte erheblich in die Jahre gekommen ist.
Eines der beiden Schiffe wird 50 Passagiere und leichte Fracht befördern können. Eingesetzt wird es auf der Route zwischen Kirkwall, Westray, Eday, Sanday und Stronsay. Die zweite Fähre wird kleiner sein und wohl nur 12 Passagiere fassen – zwischen Kirkwall, Shapinsay, Rousay, Egilsay und Wyre.
Die beiden Fähren werden vollelektrisch betrieben sein, wobei die Ladeinfrastruktur im Laufe des Winters installiert werden soll. Vor allem das ab 2025 in Dienst tretende Tragflächenboot mit einer Länge von 24 Metern dürfte bei Besuchern der Inseln Begehrlichkeiten wecken.
Test soll zeigen, wie die umweltfreundliche Fährflotte der Zukunft aussehen kann
Der Ratsvorsitzende James Stockan sagte, dass Orkney mit der Einführung der beiden emissionsfreien Fähren ins Zentrum einer neuen Technologieentwicklung rücken werde. „Bei diesem Projekt geht es darum zu prüfen, wie wir unsere Flotte in der Zukunft umweltfreundlich machen können“, sagte er bei der BBC.
„Die Beschaffung von zwei kleineren Schiffen ist der erste Schritt in diesem Prozess, durch den wir die Funktionsweise von Elektroschiffen besser verstehen wollen. Für uns eine Chance, in Zukunft möglicherweise aufzustocken, wenn weitere Finanzierungspakete zur Verfügung stehen“, werden bei Stockan ambitionierte Ziele erkennbar.
Ein sehr spannendes und womöglich wegweisendes Projekt, das auf Orkney zukommt. Allerdings verwies Stockan auch darauf, dass das Testprojekt kein Ersatz für die in die Jahre gekommene Fährflotte sein könne. Die britische Regierung wird weitere Mittel bereitstellen müssen.
