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Freihafen Humber lockt mit Steuervergünstigung

Finnischer Taschentuch-Hersteller Metsä kündigt Millionen-Investition in England an

Metsä Group gab gestern bekannt, dass das Unternehmen ein neues Werk in Goole, Yorkshire, errichten werde. Die geplante neue, hochmoderne Taschentuch-Fabrik wird rund 400 Arbeitsplätze schaffen.

Metsä Tissue Goole Yorkshire
Grafische Darstellung der geplanten Produktionsanlage für Papiertücher im englischen Goole, Yorkshire. (Grafik: Metsä Group)
Das finnische Unternehmen will Hunderte von Millionen Pfund in eine Hygienepapierfabrik in der englischen Grafschaft Yorkshire investieren.

„Goole ist der perfekte Standort für diese geplante Investition. Die Region Humber ist ein wichtiges Tor zum gesamten Vereinigten Königreich“, sagt Esa Kaikkonen, Geschäftsführer von Metsä Tissue in der gestrigen Pressemitteilung des Unternehmens.

Bis zu 45 % der Papiertuchprodukte werden derzeit von Großbritannien und Irland importiert, schreibt dsas Unternehmen. Metsä Tissue möchte, fast die Hälfte der importierten Produkte durch eine lokale britische Produktion ersetzen, die als Hauptrohstoff Frischfaserzellstoff aus den Wäldern Nordeuropas verwendet.

„Die Verringerung der Abhängigkeit von Importen wird sich positiv auf die Produktivität, die CO2-Bilanz und die Selbstversorgung Großbritanniens mit Papiertüchern auswirken“, teilt das Unternehmen mit.

Kritik dafür kommt aus Finnland

Finnische Papierhersteller hatten in letzter Zeit mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Im vergangenen Sommer kündigte Stora Enso an, mehr als 1.100 Mitarbeiter in vier Ländern entlassen zu wollen, schreibt Yle.

Kürzlich erklärte der Forstwarensektor, er wolle sich aufgrund der Holzknappheit auf höher verarbeitete, höherwertige Produkte konzentrieren.

Die Schließung der Papierfabriken hat in den letzten Jahren auch zu einer Reihe von Streiks geführt. Im Jahr 2020 kritisierte die damalige Premierministerin Sanna Marin die Schließung einer rentablen Papierfabrik in Jämsä. 450 Arbeitsplätze gingen damals dem finnischen Standort verloren.

Freihafen Humber lockt mit Steuervergünstigung an

Das Unternehmens Metsä Tissue teilt derweil mit, eine der modernsten und nachhaltigsten Produktionstechnologien in Goole zu installieren, um eine effiziente und moderne Anlage mit einer „Umweltbilanz der Spitzenklasse zu schaffen“.

Das Unternehmen strebe an, bis 2030 alle Produkte aus Rohstoffen herzustellen, die vollständig frei von fossilen Brennstoffen seien.

Vorbehaltlich der Planungs- und Umweltgenehmigungen und einer endgültigen Investitionsentscheidung wird der Standort eine Fläche von rund 200 Hektar einnehmen und über eine Produktionskapazität von 240.000 Tonnen Papiertücher verfügen, die in mehreren Phasen über das nächste Jahrzehnt hinweg aufgebaut werden und sowohl den B2B- als auch den Verbrauchermarkt bedienen sollen.

Die geplante Anlage wäre die erste Großinvestition am geplanten steuervergünstigten Standort Goole am Freihafen Humber.

Freihäfen sind Häfen, in denen die normalen Steuer- und Zollvorschriften nicht gelten. Dabei kann es sich sowohl um Flughäfen als auch um Seehäfen handeln. In einem Freihafen können Einfuhren mit vereinfachten Zollunterlagen und ohne Zahlung von Zöllen eingeführt werden. Unternehmen, die in ausgewiesenen Gebieten in und um den Hafen tätig sind, können aus den Einfuhren Waren herstellen und einen Mehrwert schaffen, bevor sie diese wieder exportieren, ohne die vollen Zölle oder Verfahren zu beachten.

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