Monatelanges Feuerwerk de luxe?
Norwegen: Forscher rechnen diesen Winter mit „besten Nordlichtern seit 20 Jahren“
Nachdem die Nordlicht-Saison in den letzten Tagen in weiten Teilen Nord- und Mitteleuropas mit stellenweise ungeahnter Farbintensität begonnen hat, mehren sich die Anzeichen für ein ungewöhnlich langes und intensives Spektakel am Nachthimmel.
Denn Wissenschaftler erwarten, dass die Sonne zwischen Januar und Oktober 2024 das sogenannte „solare Maximum“ erreichen wird, was die Wahrscheinlichkeit für Polarlichterscheinungen schlichtweg erhöht. Gerade dem hohen Norden Europas könnte ein echtes Feuerwerk bevorstehen.
„Ich erwarte mehr Polarlichtaktivität als in den letzten 20 Jahren“, teilte diese Woche Njål Gulbrandsen mit. Er ist Forscher für Weltraumphysik am Geophysikalischen Observatorium im norwegischen Tromsø, das zur Arktischen Universität Norwegen (UiT) gehört.
Ausgangspunkt für seine Annahme ist der bevorstehende Höhepunkt eines etwa 11-jährigen Aktivitätszyklus der Sonne, was zu mehr Sonnenstürmen und in der Konsequenz zu mehr Nordlichtern führen dürfte.
Hinzu kommt als Faktor: Das letzte solare Maximum 2014 war besonders schwach
Übrigens auch weiter südlich als normal, falls man es diesen Winter zufällig nicht in die Polarregion schaffen sollte. Hinzu kommt: Das letzte solare Maximum im Jahr 2014 war besonders schwach, was das Potenzial für ein wahres Feuerwerk bei dem anstehenden Höhepunkt nochmals steigern könnte.
„Das stimmt, es gibt diesen weiteren Faktor, dass der letzte Sonnenzyklus vergleichsweise schwach war. Daher wird die Aktivität jetzt wahrscheinlich so stark ist wie seit zwei Jahrzehnten nicht. Wir müssen also weit zurückgehen, um dieses Ausmaß an Aktivität zu sehen“, zitiert der Guardian Gulbrandsen.
Normalerweise sind Nordnorwegen, die nördlichen Teile Finnlands und Schwedens, Island, der Norden der USA und Kanadas sowie der südliche Teil Grönlands die besten Regionen, um Nordlichter – auch Aurora borealis – bestaunen zu können. Doch diesmal könnte alles etwas anders werden.
„Es wird wohl spektakulärere Erscheinungen auch an solchen Orten geben, an die man im Zusammenhang mit Nordlichtern normalerweise nicht denkt“, sieht auch Katie Herlingshaw, Forscherin für Weltraumphysik am Universitätszentrum in Svalbard, beste Chancen für farbenprächtige Nachthimmel.