Unterstützung an der „Belastungsgrenze“
Schottland: Familien auf Rekordzahl von Lebensmittel-Notpaketen angewiesen
Eine laut Wohltätigkeitsorganisationen „alarmierend hohe Zahl“ von Familien ist in Schottland mittlerweile auf Lebensmittelspenden angewiesen, um durch den Monat zu kommen. Registriert werden aktuell Rekordzahlen an verteilten Notpaketen.
Der Trussell Trust hat daher in dieser Woche zu weiteren Maßnahmen aufgerufen, um „Hunger und Not“ im ganzen Land zu bekämpfen. Konkret: Die Organisation gibt an, zwischen April und September dieses Jahres fast 130.000 Lebensmittelpakete verteilt zu haben.
Das ist nicht nur ein Anstieg von rund 10 Prozent gegenüber 2022, sondern auch die größte Zahl, die der Trussell Trust zu diesem Zeitpunkt im Jahr jemals gespendet hat. Besonders schlimm: Fast drei von fünf Lebensmittelpaketen gehen an Familien mit Kindern.
“Eine ganze Generation wächst in dem Glauben auf, Lebensmittelspenden seien normal“
Polly Jones, Leiterin des Trusts in Schottland, dazu: „Es ist alarmierend, dass immer mehr Kinder in Schottland in Familien aufwachsen, die mit Hunger zu kämpfen haben und gezwungen sind, sich an Wohltätigkeitsorganisationen zu wenden.“
Ihre bittere Bestandsaufnahme: „Eine Generation wächst in dem Glauben auf, es sei normal, in jeder Gemeinde wohltätige Anlaufstellen für Lebensmittel zu haben.“ Zwischen April und September 2023 benötigten 26.038 Menschen in Schottland zum ersten Mal eine solche Hilfe.
Das führt zu dem neuen Problem, dass auch die Organisationen immer mehr in die Defensive geraten. Denn durch den Zustrom wird es immer schwieriger, ausreichende Lebensmittelpakete zu schnüren. Das System sei an der „Belastungsgrenze“, sagte Jones dem Daily Record.