Einwohnerzahl
Dank Einwanderung wächst Estlands Bevölkerung
Tallinn. – Würde man die Sterberate mit der Geburtenrate in Estland vergleichen, so müsste man konstatieren, dass das natürliche negative Bevölkerungswachstum des Landes im Jahr 2017 das positive Wachstum um 1.960 Personen überstieg. Zu Deutsch: Es sind 1.960 Leute mehr gestorben als geboren wurden.
Soweit nichts Neues in Estland, die niedrige Geburtenrate passt in den Trend vieler europäischer Länder. In den letzten Jahrzehnten trug in dem Ostsee-Land die Auswanderung zusätzlich dazu bei, dass die Zahl der Einwohner von Jahr zu Jahr schrumpfte.
Doch deutet sich seit 2015 eine Trendwende für Estland an. Die Jahresbilanz der Einwohnerzahl 2017 war positiv ausgefallen, zum zweiten Mal in den letzten drei Jahren.
Wie das Statistische Amt Estlands heute vermeldet, stehen im Jahr 2017 gegenüber dem natürlichen Bevölkerungsminus ein Plus an Zuwanderern von 5.030 Personen gegenüber. Damit stieg die Einwohnerzahl des Landes, das flächenmäßig größer ist als die Schweiz oder die Niederlande, auf insgesamt 1.318.700. Das sind 3.070, bzw. 0,2 Prozent, mehr Menschen als im Jahr davor.
Was die Nettoeinwanderung betrifft, so ist diese zum dritten Mal hintereinander positiv. 10.470 Menschen zogen nach Estland, wohingegen 5.440 Personen wegzogen.
Das Land feiert im Jahr 2018 das 100-jährige Jubiläum des Bestehens der Republik Estland. Seit Jahrzehnten treibt das Land als weltweiter Vorreiter seine Digitalisierung auf allen Ebenen voran. Seit Jahren bilanziert Estland ein im europäischen Vergleich überdurchschnittliches Wirtschaftsachstum, sowie eines der besten Bildungssysteme der Welt. Es scheint, als beginne das Land, die Früchte seiner Bemühungen einzufahren.
ap