„Wissen nicht, wann wir wieder öffnen“
Island: Supermarkt in Grindavík durch heftiges Erdbeben durchgeschüttelt – und evakuiert
Chaotische Szenen aus einem Supermarkt in Grindavík stehen stellvertretend dafür, wie angespannt die Lage derzeit auf der isländischen Halbinsel Reykjanes ist. In einem kurzen Video bei Social Media ist zu sehen, wie bei einem heftigen Erdbeben Softdrinks durch die Gänge purzeln.
(Kurzes Facebook-Video eines Marktangestellten)
Nach dem Beben an diesem Freitag wurde der Nettó-Markt umgehend evakuiert und bis auf weiteres geschlossen. Geschäftsführer Heiðar Róbert Birnusson teilte mit, dass die Sicherheit der Mitarbeiter Vorrang habe. „Wir wissen nicht, wann wir wieder öffnen werden.“
Zu der Serie von Erdbeben sagte er gegenüber Mbl.is: „Wir waren gerade mit der Produktzählung zugange, als die stärksten Stöße kamen. Wir mussten die Arbeit umgehend niederlegen und die Mitarbeiter aus dem Laden schicken.“
Damit nicht genug: Da mehrere Mitarbeiter des Marktes keine sichere Unterkunft in der Gemeinde Grindavík haben, wurde auch hier kurzerhand in den Krisenmodus gewechselt. „Wir haben für die Betroffenen zwölf Hotelzimmer in Reykjavík gebucht.“
“Es gibt in Grindavík praktisch keine Angestellten mehr und auch nur wenige Einwohner“
Birnuson sagte weiter, dass die Wiedereröffnung des Ladens derzeit keine Priorität habe – und wohl auch keinen Sinn. „Es gibt in Grindavík praktisch keine Angestellten mehr von uns und auch nur wenige Einwohner.“
Die Bilder aus dem Supermarkt passen deshalb ins Bild, weil am Freitag wegen starker seismischer Aktivitäten nördlich von Grindavík die Katastrophenschutzstufe ausgerufen wurde. Das teilte das nationale Polizeipräsidium in einer Erklärung mit.
„Die Erdbeben können stärker sein als die bisherigen, und dieses Szenario könnte zu einem Vulkanausbruch führen. Es gibt jedoch noch keine Anzeichen dafür, dass sich Magma an die Oberfläche bewegt. Die Entwicklung wird genau beobachtet“, heißt es dort.
