„Der Rest war Warten auf das Gesetz“
Estland: Gleichgeschlechtliche Ehe zu Jahresbeginn eingeführt – erste Ja-Worte wohl im Februar
Seit dem 1. Januar 2024 können gleichgeschlechtliche Paare in Estland offiziell den Bund der Ehe schließen. Damit endete in dem baltischen Land eine jahrelange Phase, die für viele Menschen mit dem Gefühl mangelnder Gleichberechtigung und Rechtssicherheit einherging.
Zwar konnten gleichgeschlechtliche Paare ihre Beziehung schon zuvor als Lebenspartnerschaft eintragen lassen. Mit der neuen Rechtslage sei nun aber laut Sozialschutz-Ministerin Signe Riisalo endlich Klarheit geschaffen worden – nicht zuletzt auf emotionaler Ebene.
„Gesetze schaffen Klarheit und beeinflussen unsere Einstellung. Hoffentlich weichen nun Sorgen und Ängste in unserer Gesellschaft. Und hoffentlich erkennen Kritiker dieser Entscheidung erkennen, dass nichts weggenommen wird, sondern etwas sehr Wichtiges hinzukommt“, teilte Riisalo mit.
Das estnische Parlament – der Riigikogu – hatte das im Vorfeld sehr kontrovers diskutierte Gesetz am 20. Juni 2023 verabschiedet. Ein halbes Jahr später ist es nun Realität, was in wenigen Wochen zu ersten Ja-Worten führen wird, die in Estland bis zuletzt nicht möglich waren.
Sofort nach der Einführung haben viele Paare einen Antrag auf Eheschließung gestellt
Nach Angaben von ERR.ee haben jedenfalls sofort nach der Einführung am 1. Januar viele gleichgeschlechtliche Paare einen Antrag auf Eheschließung gestellt. Die ersten Trauungen werden voraussichtlich im Februar stattfinden.
In einem Zitat wird beispielhaft deutlich, was das Gesetz für gleichgeschlechtliche Paare bedeutet: „Wir haben schon vor ein paar Jahren unsere Hochzeit und das Drumherum geplant. Ich hatte meinem Partner einen Antrag gemacht – und er hat ja gesagt. Der Rest war Warten auf das Gesetz.“
Die Zeit des Wartens ist nun vorbei. Wunderbar.